icon 0
icon TOP UP
rightIcon
icon Reading History
rightIcon
icon Log out
rightIcon
icon Get the APP
rightIcon

Celsissimus

Chapter 3 No.3

Word Count: 6938    |    Released on: 06/12/2017

zten Schnee von den Salzburger Bergen verjagt. In den Th?lern grünte und spro? es aufs neue, die Auen prangten im frischen Lenzeskleid wie die Matten, und nur

ch ein Steinhügel, auf welchem eine alte Veste thront, Hohenwerfen genannt, eine Zwingburg der salzburgischen Landesherren, im 11. Jahrhundert trutzfest erba

, die auf sein Gehei? in einem Wehrturm der obersten Burgmauer eingebaut worden war, und lie? zeitweilig den Blick schweifen hinüber in das Felsgewirr der wuchtigen Mauer des Tennengebirges und dann wieder hinab in das grüne Salzachthal. Für eine Weile blieben die vor ihm auf dem Eichentische liegenden Bl?tter, Briefe des Astronomen Tycho Brahe, mit welchem Gelehrten Wolf Dietric

ieber im brüchigen Gem?uer zu wurzeln schien, denn in der üppigen Gartenerde. Mitten im t?ndelnden Spiel und Kosen hielt Salome inne, die halboffene Blüte schien sie an etwas zu gemahnen; das glückliche

zu Wolf Dietrich und l

nderung in Salomens Wes

Loggienbrüstung beuge

Verst?rthe

mit einer Geste, die besagen wollte, da

, weitausholenden Schritten war er bei Salome. ?Was ist dir, Carissima? Hat ein Dorn dich verletzt? Wer Rosen

err! Ein Mahnen war es, das

? Was sollt

en R?sleins fuhr die Gemahnung mir durch den Sinn, da? ich wohl sel

rrlichste ist meine Salome!" s

Heckenr?slein nur, die wilde Rose, wie sie w?chst

hat doch ihren Reiz

icht

s wird sie e

dem Fürsten auf, weich

darob, es mu? auch

ch der bewegten B

dir nur,

Schmerz mir bringt in m

elrose, und so erblic

mein alles, meines Lebens Wonne! Nie werd' ich von dir la

este Erde, pflegt und betreuet sie, e

in der Wiederholung? Du bist an m

ine Zuflucht fand ich in Eurem gastlich Haus und bin nichts an

die trüben Gedanken weg

in ich wissen, ein zufr

Rosenlippen! Nur keine

nd will verbannt sie wi

Euch und versch?nern gern das Leben! Doch erh?ret, Herr, auch meine Bitte: Gebt

in des Fürsten Stirne

cht ge?ffne

h Antwort gab auf die

der K?mmerling heran,

der Dechant von Werfen

Aufwartung zu machen

harre des gn?d

e alsbald!" erwiderte

in di

der spanischen Ritterstracht, doch nahm der junge Gebieter den stolzen Federhut nicht mit

kurz geschorenem Haupthaar, ein Mann von Gemessenheit, erfüllt vom Gedanken an priesterliche Würde und Pflichttreue; dabe

gte Haltung des K?rpers und die ausgespreizten Finger beider H?nde. Einen Kirchenfürsten in spanischer, weltlicher Rittertracht hat der Dechant noch nicht gesehen und eher des Himmels Einsturz erwartet, a

bei solch' respektloser Haltung eines Unterthanen, der ganze Hochmut kam zum Ausdruck, als der Fürst h?hnend, ja ?tzend scharf rief: ?K?mmerling, bring'

n huldigend das Knie zu beugen, richtete sich der asketische Dechant auf und blickte fest auf den zornigen, kleinen Fürsten. Kalt sprach der Pfarrherr: ?Mit gn?dige

ndklerus war; ein Niederschmettern schien hier nicht opportun zu sein, wiewohl das aufbrausende Temperament des Fürsten hierzu treiben wollte. Immerhin kehrte Wolf Dietrich die hochfah

h Erzbischof und Pfarrer

Kleidung sofort als

auf, w?hrend seine Rechte das Schnurrb?rtchen a

sch?fliche

mich: Hochfür

da? mir die schuldige ehrerbietige Ansprache stecken blieb in der Kehle! Den hochwürdi

einer Wahl und kann der

ezeit entbehren

Aufwartung ich erstatten, wasma?en Hochdieselbe

t es wohl nicht an Zeit, dafür an Verst?ndnis h?fischer Sitte wie an schuldiger Unterwürfigk

wenig des Guten! Auch in diesseitigem Pfarrsprengel tauchen Kalixtin

h zu regeln sein! Wie s

r Amtsbruder predigt flei?ig von der Me?', hat ein frumb V?lkel, braucht katholische Bücher, auch in der Fasten Nachmittag, hat so lang er Priester ist, keine K?chin, haust mit seiner Schwester. Auch einige andere Thalpfar

ist

, werdet hart, gebt was der Kirche ist und fahret mit strengem Arm dazwischen, reiniget, fegt sie hinaus, die sch?nden unsern Stand! Vernichtet und vertilgt die Frevler gegen C?libat und sonstige Vorschrift! Greift ein, fest und bald, beseitigt die Quelle und Ursache der geistlichen Entartung unserer schrecklichen Zeit, so da ist die scientivische Unf?higkeit der Gsellpriester und Ein?dkuraten! Die Unwissenheit s

regung geschrien, die ihn n?tigte

en Philippika des Asketen: ?Also jener Kurat hochbetagt

würdigster Herr und Erzbischo

das Paar auf n?chsten Freitag, das is

ehnt, seinen Ohren nic

eib, jawohl! Ich will d

sen über Ma

hoffen ein Mandat, di

eng

Doch soll es an wirksamer Reinigung des Klerus nicht fehlen! Ich danke Euch für diese Relation! Verweilt noch etwas auf der B

ch submissest und werde auf Zeichen u

u? und gehorsam unterth?nig drückte der Dechant die st

rtchen, Wolf Dietrich in sein Gemach, worin er dann nachdenklich in si

men Burg Hohenwerfen abzuhalten war. Zwei der K?mmerer waren mit, ebenso einige der Edelknaben, der Stebelmeister und ein ziemlich zahlreiches Gefolge zur Betreuung von Küche, Keller und Marstall. Im Bank

ierlich herein, ihnen folgte Wolf Dietrich, der am Arm die sch?ne Salome führte und durc

Beziehung zum Fürsten err?tete, fixierte Wolf Dietrich den asketischen Pfarrer, dem vor überraschung un

Dame Honneurs erwiesen, so da? der Pfarrer allein, verlassen, in hilfloser Verlegenheit stand, bis ihm der

ein bi?chen Qu?len Spa?, er geleitete zum Cercle seine Dame am Arm einige Schritte weiter und sprach den

der Pfarrer und würgte,

b's gleich?!" h

f Dietrich: ?Ihre Hochf

s Lebens Sonn

te flehentliche Worte, doch dieser Qual und be

te: ?Fürstin? Ergo conju

te sich an dem Gesichtsausdruck des Pfa

berari potest ecclesia a servitute laicorum, nisi liberantur clerici ab uxoribus! Dies gro?e Wort gilt heilig für alle Zeiten und auch dem Salzburger Erzbischof! Roms Priester ruft Euch zu: Bangt Euch nicht vor der schweren Sünde wider der Kirche heiliges Gebot? K?nnet Ihr vor Gottes Richterstuhl verantworten der Sünde Bund? Welch' Beispiel gebt Ihr uns Priestern, Ihr der H?chste über uns nach des Papstes Heiligkeit?! Wie sol

rschalk wollten sich a

achtsanfall, Wolf Dietr

iner Sorge und Angst um

solle den Medikus un

ellend der fanatische Pfarrer, den die Hofbeamte

ward es in der Burg. Nach einer Stunde etwa konnte dem Fürsten gemeldet werden, da? der An

erichtes konnte sich

dmen und wie er sich an

u unterzeichnen, kam ih

ne Auftritt wieder ins

Sprache eines Untergeb

machte und nach

Besuch gemeldet, und Wolf Dietrich

Lamberg!" wagte der K?mmer

n über die Stirne, als wollte er die unangenehmen Gedanken wegstreichen, doch gelang es ihm nicht, die Erregung zu bannen. Es er

fen! Salve!" rief Wolf Dietrich u

n die St?rung permittieren, ich k

nd gleich sei beigefüget, da? L

itular die h?fisch zeremoniellen Formen, besonders in der Titulatur streng beobachtete, nahm

kommst wie gerufen und sollst ein traulich Wort mir sagen

nder Blick suchte im unruhig flackernde

i sein Antlitz sich umdüsterte und die Stimme g

erde! Der tiefste Kerker sei zu gut für

ular seine Hand auf die Rechte des Fürsten, wie wenn er damit beruhigen wollte, und erwiderte: ?Hochfürstliche Gnaden wollen in dem tiefbedaue

de Absicht, einem Bauernpfarrer das Recht zu v

in besteht die M?glichkeit, sie ist durch den beklagenswerten Vorfall ja erwiesen, da? in Ekstase ein Priester Worte des Tadels

rg sagt dergleichen mir?" r

ine Absicht, des gn?di

tik zu unterziehen. Was

thun andere mit dest

iemals zu exkulpieren s

war an den Bischof ger

te der Fall zu

hen Infamien gefallen lassen? Lamberg, du ke

ebenswandel, korrekt nach Pflicht und Vorschrift amtierend, dazu vielleicht ein Fanatiker, kann vergessen die Kluft, so bestehet zwischen Erzbischof und Landpfarrer, kann in Ekstase eine C?libatsverletzung für ein Verbrechen halten, dess

ie das vor versammeltem Hof, in meiner G

tten, auch fehlt zumeist Gefühl und Takt. Der Mann meinte es ehrlich, sprach es grob, b

n Erzbi

enen, so m?ge eine Erw?gung Platz greifen: Einwandfrei ist die An

ein Lamberg m

ch bitte nur, jener Erw?gung eine kleine Beachtung zu g?

rach er: ?Ja, so spricht ein wahrer, trauter Freund und Edelmann! Den Vermessenen laufen zu lassen, f?llt mir schw

nerschütterl

h's anvertrauen - erst

estigen den Lebensbun

nqu

ie

ochfürstliche Gnaden, dies

rch

offen meiner Mein

ich darum, m

Eures Hofes, erhebt sie zur Fürstin, wie Ihr wollt, nur weist d

apst, von meinem Ohm gebeten, wird Dispens wohl ad hoc erteilen! Gro? ist die exceptio, ich geb' es willig zu, die Welt hat

den Salzburg man beneiden kann! Gleichwohl rat' ich Eu

letzte Kurat in weltverschlagener Ein?d' hat ein Weib, und Rom ist darob nicht zu Grund gegangen, die Welt steht noch und a

erus. Wenn Rom, uner?rtert bleiben die Motive, duldet solche offenbare Verletzung kirchlicher und p?pstlicher Gebote, so kommt solche Duldung niemals gleich einer Genehmigung, man darf selbst von Toleranz nicht sprechen! Aufgabe der Kirchenfürsten unserer Zeit i

pstlicher denn de

der unvergleichlichen Sch?nheit Eurer Dame; lebt gleich wie im kirchlich eingesegneten Bund, doch bleibt ledig! H?ret ni

es schienen auf ihn Eindruck zu machen. Doch reizte ihn der Hinweis auf Bayern u

st zu preisen, solang' es eben geht! An Friktionen, mein' ich unterth?nigst, wird es niemals

Ein Notar des Kaisers

h sprach als Freund, der zu sein mich hoch beglückt, und Freun

den, so ich kann! Was aber sag' ich nur Salome

e bessere Zeit, ver

enserlangung! Zeit gew

me nicht und ih

Unterthan zu s

ck! Und manchmal will der Gedanke mich beschleichen, als s

! Alles zu seiner Zeit! - Doch wenn Hochfürstliche Gnaden verstatten, m?cht' ich erw?hnen de

oll es

ie Meldung für ihn, den Vielbesch?ftigten, zu übernehmen, da? Salzburgs

n, da? ich den Sauf

Adels wie des h?heren Klerus und der Kl?ster sich nicht durchführen lass

immer! - Doch genug von solchen Dingen. Behagt es dir, liebwerter Freund, so nimm Quartier auf Hohenwerfen, und zum Abendbrot sehen wir uns wieder." Launig füg

Gnaden sag' ich submis

h glücklich preisen, de

ezeigen z

i, ich danke dir, Lamberg, und nun auf Wiedersehen

emach, und alsbald holte der K?mmerer den Kapitular a

ewand, einer Kutte ?hnlich, das im Laufe der Jahre die Farbe v?llig verloren hatte und schier fuchsig, verschossen geworden war. Und verwildert sah auch der Kopf des Ein?dgeistlichen aus, Wangen und Kinn umwuchert von wei?em Bart, die Augenbrauen buschig und selb

tellan diese, eher an e

Gestalt. ?Ich wei?, d

Was aber will Er denn

chen Marsche aus dem Gebirge herab, ba

r keine Bettler, das Almosen wird unte

n Skt. Jodok und hier ist mein braves Weib, da

geistlich sein und hat in seiner Not gar noch ein We

rung geh?rt, und Mitleid erfa?te sie beim Anblick des gebrechlichen Paares, insonders fühlte Salome Erbarmen für die Greisin, die den ?ngstlichen Blick auf den Vogt gerichtet und wie zum Schutz die kn?c

würfig: ?Der Mann sagt wohl, er w?r der Jodoker Kurat, sein Aussehen straft seine Rede

die Greisin liebreich und mild die Frage:

e das runzelige, kleine

ie vierzig Jahre hause

entfremdet und doch zu

of von u

! Kommt nur mit, und vor dem Empfang soll eine Kan

ut und lieb! Der Himmel soll's Euc

!" mahnte

ner Lebtag' so sch?nes Haar und Gesicht nicht gesehen und ich leb' schon lang! Freilich, viel herumgekommen bin ich nicht, allwei

e auf und geleitete das

rg. Rasch besorgte ein

er voll und hie? di

ach er: ?Gott vergelt' Euch den Willkomm und die frohe Spende! Der Labtrunk ist den Müden und Durstigen eine Wohltha

der Erden!" lispelte die Greisin un

chlichten Leuten aus dem Volk zu sprechen. Zuf?llig richtete Salome den Blick durch das Erkerfenster in den Burggarten, durch welchen Wolf Dietrich in Begleitung des Domkapitulars Lamberg

n Leibe tragen ist Festgewand und Alltagskleid zugleich! Doch sagt: Er ist wohl ein gestrenger Herr, der Erzbis

n?diger Herr gerade n

einen hinterdrein schreitenden Begleiter einzulassen. Wolf Dietrichs rascher Blick nahm sofo

ichen Marsch wollt' rasch st?rken ich mit einem Labetrunk, eh' vor Euer Gna

ühlig zartes Herz! Nun gut, so wollen wir

doch Wolf Dietrich bat, anwesend zu bleiben. Er wink

der Fürst an den ehrerbietig und demutsvoll vor ihm

Lang ist die Zeit seither und um Johanni werd' ich wohl etliche vierzig Jahre Kura

Ein?d'!" sprach mit be

nd nickte

er Arbeit, Treu' und Lieb rinnen die

rdigste Gnaden! Es ist mein Weib und eilig ist des Weiblein

ruhig und gelassen; we

p?pstlicher

ise nur wagte er zu stammeln, da? damals, vor reichlich vierzig Jahren der Vorg?nger des jetzigen

e im Landklerus!" sprac

as Mitgefühl sich regte und den wohl auch der Gedank

Frau! Zufrieden und glücklich lebten wir in flei?iger Arbeit, haben gedarbt und Gott gepriesen alle Zeit, da? er uns hat zusammengegeben! Glücklich waren wir, bis der schlimme Pfarrherr uns brachte den Unfried in unsere Hütte! O Gott! Was hab' ich da gelitten! Verjagt bin ich worden wie ein r?udiger Hund, ausgetrieben und verflucht, ein Amtsbruder meines Gatten hatt' nur Fluch und Verdammnis für mich, der Dechant, der doch auch Gottes Wort predige

's keine exceptio! Geschlossen ist der Bund, der Mensch kann ihn nicht trennen, und wie es ist, geh?rt zum Mann

f Salome: ?Gn

ttergeben greises Paar, wenngleich nur schlimm kann wirken solches Beispiel! Ich gedenk' in dieser Stunde wohl der Macht der Lie

llte mahnen: ?E

lich schaurigen Ein?d' wird die Gefahr der Verführung junger Kleriker nicht werden übergro?. Bleibt der Alte in seinem Bergnest wie zuvor, soll leben er in Gottesnamen m

in innigster Herzlichkeit, indes der alte Kurat den Ku? der Ehrfur

rach Wolf Dietrich l?c

ber sorg' für Atzung

nmeis

ispelte erglühend Salome und verlie?, gefolgt v

auf einer Truhe im Er

ar ein, dasselbe zu thun

Lamberg? Was sagt jetz

s Stift

ochen, hat der Unterthan nichts zu s

Fürsten! Dennoch m?cht' deine Meinung h?ren ich ad hoc! Da? nach Salomens Sinn ich hab' gehandelt, de?' bin ich mir nicht

Herr, es ist Zwietracht

, Lamberg! Du wei?t, ic

ehlt nach de

dennoch! Es darf das Herz nicht l?nger dominieren, zu arg ist eingerissen all' der Unfug! Es geht nich

nd kann nicht l?nger m

sic

ochfürstliche Gnaden ein Wort noch wollen mir verst

Herz! Leicht zu erraten ist, da? Salomens kluger Sinn wird die Konsequenz zu finden wissen. Was ich dem alten Paar verstattet, soll verweigern ich dem Liebst

g! Mag paradox es klingen: Die Trauung wird zum Unheil werden

, verstummte Wolf Dietrich und ü

gen Lage seines Gebieters, vertrauend auf die Klugheit des genial veranla

Claim Your Bonus at the APP

Open