Semper der Jüngling
ls Gallo und Petrarca. Er erneuert eine gewisse
zu dumm. Claus Münz war auch in allen Muskeln und Knochen k?nigstreu; Asmus hingegen war überzeugter Tyrannenm?rder. Zwar konnte er kein Tier, geschweige denn einen Menschen leiden sehen, und sein schlimmster Feind h?rte auf, sein Feind zu sein, sobald er litt; aber so sehr er C?sarn bewunderte und liebte, an den Iden des M?rz und bei Philippi hatte er's mit Brutus gehalten, sein Herz hatte den M?ros, den Harmodius und Aristogeiton, den Tell und ihren Genossen geh?rt. Nun war es geschehen, da? ein Mann namens Nobiling auf den Kaiser Wilhelm geschossen und ihn verwundet hatte. Claus Münz war au?er sich vor Entrüstung. Asmus, der in der Arbeitsstube der Zigarrenmacher den ersten Wilhelm kaum anders als ?Kart?tschenprinz? hatte nennen h?ren, hatte ein lebhaftes Mitgefühl mit dem alten Manne, wenn er ihn sich auf seinem Schmerzenslager dachte, und beklagte die Tat des M?rders; aber er ersuchte doch auch den mit allen Muskeln wütenden Freund, gef?lligst nicht zu vergessen, da? Wilhelm I. und Bismarck Tyrannen seien. Er war der Meinung, da? es Fürsten und Minister, Herrschende und Besitzende durchaus in der Hand h?tten
unter den Irdischen wandle. Sie hatte oft eine Gef?hrtin bei sich, der Asmus eines Tages ?die bezauberte Rose? von Ernst Schulze lieh, die ihm das Buch aber schon am folgenden Tage zurückgab, weil sie es nicht lesen k?nne, so fromm und tugendsam war sie. Asmus war emp?rt und schw?rmte ihr nun recht zum Trotz von Rousseau und Voltaire. Morieux hatte den beiden Damen mit Grimassen und schlenkernden Armen verraten, da? Semper Gedichte
arbeitete ihren Lebensfaden mit einem rührenden Eifer und Opfersinn. Im Gesicht sah sie aus wie ein Geheimrat, der immer in einem überheizten Zimmer gesessen hat und darum etwas eingetrocknet ist. Tausend Mark Gehalt erhielt sie im Jahr, und davon ern?hrte sie sich und ihre Mutter und unterstützte sie die Familie eines kranken Bruders. Sie war damals schon fünfzehn Jahre Lehrerin und war e
iel von den seinigen, rühmte sie und sprach ihre Verwunderung darüber aus, da? er gleich mit epischen Gedichten anfange, w?hrend die jungen Leute sonst immer mit allgemeinen Gefühlsergüssen anf
ate ich auch die
schenkten einander zu Anfang nur wenig Beachtung, unvergleichlich viel weniger als sp?ter. Aber doch mu?te er darüber nachdenken, wo er sie schon einmal gesehen habe. Richtig, das war die ?Dame in Trauer?, die Semi