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Mein Weg als Deutscher und Jude

Chapter 8 No.8

Word Count: 2112    |    Released on: 30/11/2017

ern nur Darstellung eines schicksalhaften Konflikts, genüge als Zusammenh?ngendes der bisherige Bericht, der lediglich aufzeigen soll, wie ich geworden, und auf welchem Boden ich ge

ch merkte es an der ver?chtlichen Haltung der Offiziere, an der unverhehlten Tendenz, die befriedigende Leistung selbstverst?ndlich zu finden, die unbefriedigende an den Pranger zu stellen. Von gesellschaftlicher Ann?herung konnte nicht die Rede sein, menschliche Qualit?t wurde nicht einmal erwogen, Geist oder auch nur jede originelle Form der ?u?erung erweckte sofort Argwohn, Bef?rderung über eine zu

iefe, noch das Ziel zu erkennen gibt. Dieser Ha? hat Züge des Aberglaubens ebenso wie der freiwilligen Verblendung, der D?monenfurcht wie der pf?ffischen Verstocktheit, der Ranküne des Benachteiligten, Betrogenen ebenso wie der Unwissenheit, der Lüge und Gewissenlosigkeit wie der berechtigten Abwehr

ev?lkerung Unterfrankens, reichlich durchsetzt mit einem unerfreulichen Schlag noch halb ghettohafter, handelsbeflissener, wuchernder Juden, Kr?mer, Tr?dler, Viehh?ndler, Hausierer, einer dauernden Verhetzung preisgegeben war, an Urbanit?t u

ich verstehen, da? er in meiner Person eine Ausnahme statuiere und sich seines begründeten Vorurteils zu meinen Gunsten ent?u?ere. Das war dann das Beleidigendste von allem. Eher noch k?nnen wir es ertragen, da? das Individuum in uns für minderwertig proklamiert wird, als die Gattung; eher noch darf d

t weg, als da? sie aufh?rt, an den Menschen, dies getr?umte Bild vom Menschen zu glauben. Und so warf auch ich mich weg damals. Ich geriet in schlechte Gesellschaft; ich hatte unhemmbares Verlangen nach geistigem Umgang und stürzte in die Kloake des Geistes, mich dürstete nach Best?tigung, und ich wurde aus mühselig eroberten Festen geschleudert, ich wünschte mir das Wort, das nicht seinen ganzen Gehalt aus Geld, Schwei? und Plage bezieht und wurde von dem besudelnden getroffen, dem, das Geistesart und Geisteshaltung ?fft. Mehr ist schlechterdings nicht zu sagen n?tig, um die Existenz zu kennzeichnen, die ich durch Jahr und Tag führte; was sollte es frommen, das h??liche Einzelne wieder hervorzuziehen aus de

ag anschwellender Industrie, Ausgangspunkt fast und werdendes Zentrum des Kampfes zwischen Bürgertum und Proletariat; es ist mir immer symbolisch bedeutend für diese Konstellation erschienen, da? die erste Eisenbahn Europas zwisch

von ihnen zu h?ngen. Von dort wurde mir Z?rtlichkeit alter Formen geschenkt, Ehrfurcht vor überlieferung, Hauch der Geschichte, Innensein, Gabe, das Umfriedete, Geschlossene, Gesicherte zu

bewirkte, da? ich das verrottet-unfruchtbare Treiben verabscheuen und meiden lernte. Was ernsthafter Zuspruch nicht fertig brachte, erreichte er durch kaustischen Humor, durch die beispielhafte Anekdote, denn er war ein unermüdlicher Erz?hler und barst von Geschichten. Obwohl selbst in vielfaches Ungemach verstrickt, hamletisch ve

en Unvertr?glichkeit und Liebe. Seines Zeichens war er Lithograph, doch mit seiner Art, die sich wie ein Fisch verbi?, hatte er sich literarischen Interessen zugewandt, nicht als Produzierender, sondern als ein mit seiner Gegenwart und den Zeitgenossen leidenschaftlic

n Generalagent im badischen Freiburg, der mich um Bild und Personalien ersuchte und mich nach geschehener Sendung engagierte. Ich war der einzige Beamte in seinem Bureau und hatte t?glich zehnstündige Schreibarbeit zu leisten. Der Mann, in dessen Dienst ich getreten, war hart, karg, hinterh?ltig, schwer zu befriedigen, im Benehmen von betonter Korrektheit, Allüre des Reserveleutnants. An einem Sonntagmorgen, als ich in die Kanzlei gegangen war, um eine dringliche Arbeit zu erledigen, erschien er gleichfalls, lobte meinen Eifer, sagte aber dann, ich m?ge die Arbeit lassen und lieber in die Kirche gehen. Etwas erstaunt, ihn über diesen Punkt nicht unterrichtet zu sehen, antwortete ich, was zu antworten war. Sein Gesicht ver?nderte sich erschreckend. Nach einem b?sen Schweigen warf er mir vor, ich h?tte ihn absichtlich in Unwissenheit gehalten, es w?re meine Pflicht gewesen, ihm von meiner Konfession im Offertbrief pr?zise Mitteilung zu machen, er habe an dergleichen

Es waren Kinder aus einem Dorf am Titisee, die in Freiburg die Schule besuchten. Ich begleitete sie h?ufig am Abend durch den Wald und erz?hlte ihnen dabei allerlei Geschichten. Dies gewann mir ihre Zuneigung. Aber dann ertrug ich dieses Leben nicht mehr, verkaufte, was ich von meinen H

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