searchIcon closeIcon
Cancel
icon 0
icon TOP UP
rightIcon
icon Reading History
rightIcon
icon Sign out
rightIcon
icon Get the APP
rightIcon

Romeo s Revenge

Between Ruin And Resolve: My Ex-Husband's Regret

Between Ruin And Resolve: My Ex-Husband's Regret

Leeland Lizardo
After two years of marriage, Sadie was finally pregnant. Filled with hope and joy, she was blindsided when Noah asked for a divorce. During a failed attempt on her life, Sadie found herself lying in a pool of blood, desperately calling Noah to ask him to save her and the baby. But her calls went unanswered. Shattered by his betrayal, she left the country. Time passed, and Sadie was about to be wed for a second time. Noah appeared in a frenzy and fell to his knees. "How dare you marry someone else after bearing my child?"
Modern DivorceLove triangleCEOAttractive
Download the Book on the App

Romeo (in einem andern Theil des Saals.)

Wer ist die junge Dame, die dort jenem Ritter die Hand giebt?

Bedienter.

Ich wei? es nicht.

Romeo. O, sie gl?nzt mehr als alle diese Fakeln zusammen genommen; ihre Sch?nheit h?ngt an der Stirne der Nacht, wie ein reiches Kleinod an eines Mohren Ohr: Und welch eine Sch?nheit! Sie ist zu reich zum Gebrauch, und zu kostbar für diese Erde. So gl?nzt die schneeweisse Daube aus einem Schwarm von Kr?hen, wie dieses Fr?ulein unter ihren Gespielen gl?nzt. Wenn der Tanz vorbey ist, will ich mir den Plaz merken, wo sie steht, und ihr meine Hand geben. Welch eine Glükseligkeit ihre Hand zu berühren!-Nein, ich habe noch nie geliebt-Schw?r es, mein Auge; vor dieser glüklichen Nacht wu?test du nicht, was Sch?nheit ist.

Tybalt (der dem Romeo bey den lezten Worten sich n?hert.) Der Stimme nach sollte die? ein Montague seyn-hol mir einen Degen, Junge-wie? der Sclave darf sich erfrechen in einer Maske hieher zu kommen, und unsrer feyerlichen Lust zu spotten? Nein, bey der bejahrten Ehre meines Geschlechts, es ist keine Sünde, den Nichtswürdigen zu todt zu schlagen.

Capulet.

Wie, wie, Vetter? Warum so stürmisch?

Tybalt.

Oheim, hier ist einer unsrer Feinde, ein Montague; ein Bube der

gekommen ist, uns unter die Nase zu lachen, und unsre Familien-

Freude zu st?ren-

Capulet.

Ist es vielleicht der junge Romeo?

Tybalt.

Er selbst, der Schurke Romeo!

Capulet. Gieb dich zu frieden, lieber Vetter, la? ihn gehen; er sieht einem jungen wakern Edelmann gleich; und, wenn ich die Wahrheit sagen soll, er hat den Ruf eines tugendhaften wohlgesitteten Jünglings, der Verona Ehre macht. Ich wollte nicht um unsre ganze Stadt, da? ihm in meinem Hause was zu Leide gethan würde. Seyd also ruhig, thut als ob ihr ihn nicht kennet; ich will es so haben, und wenn ihr einige Achtung für mich habt, so heitert eure Stirne auf, und macht keine Gesichter, die sich so übel zu einer Lustbarkeit schiken.

Tybalt. Sie schiken sich, wenn ein solcher Bube sich zum Gast aufdringt: ich will ihn nicht dulden!

Capulet. Das sollt ihr aber! Wie, Herr Junge?-Ihr sollt, sag ich-Geht, geht, bin ich hier Meister oder ihr? Geht, geht-Ihr wollt ihn nicht dulden? Hol mich Gott, ihr würdet mir einen feinen Lermen unter meinen G?sten anrichten! Ihr wollt mir hier den Eisenfresser machen? Gelt, das wollt ihr?

Tybalt.

Wie, Oehm, es ist eine Schande-

Capulet.

Geht, geht, ihr seyd ein abgeschmakter Knabe-

(auf die Seite zu einem von der Gesellschaft.)

Ist es so, in der That?-

(zu Tybalt)

ihr k?nnt was anfangen, das euch gereuen wird, ich wei? was ich sage-

(Seitw?rts;)

wohl gesprochen, meine Kinder-

(zu Tybalt,)

Ihr seyd ein Hasenfu?, geht-seyd ruhig, oder-

(seitw?rts.)

Mehr Lichter, mehr Lichter, es ist eine Schande, so dunkel ist's-

(zu Tybalt)

ich will euch ruhig machen-

(Seitw?rts:)

Wie, munter, meine Herzen!

Tybalt. Geduld und Zorn vertragen sich nicht wohl bey mir zusammen; sie stossen, indem sie sich begegnen, die K?pfe so hart an einander an, da? mir alle Glieder davon wakeln. Ich will mich entfernen, aber er soll mir diese Zudringlichkeit bezahlen!

(Tybalt geht ab.)

Romeo (zu Juliette.) * [Wenn meine unwürdige Hand diesen heiligen Leib entweiht hat, so la? dir diese Busse gefallen: Meine Lippen, zween err?thende Pilgrimme, stehen bereit den Frefel, mit einem z?rtlichen Ku? abzubüssen.

{ed.-* Dieser Dialogus ist im Original eine Elegie mit verschr?nkten Reimen.}

Juliette. Ihr thut eurer Hand unrecht, mein lieber Pilgrim; sie hat nichts gethan, als was die bescheidenste Andacht zu thun pflegt; Heilige haben H?nde, die von den H?nden der Wallfahrenden berührt werden, und Hand auf Hand ist eines Pilgrims Ku?.

Romeo.

Haben Heilige nicht Lippen, und and?chtige Pilgrimme auch?

Juliette.

Ja, Pilgrim, sie haben Lippen, aber zum Beten.

Romeo.

O so erlaube, theure Heilige, erlaube den Lippen nur, was du den

H?nden gestattest; sie bitten, (und du, erh?re sie,) da? du den

Glauben nicht in Verzweiflung fallen lassest.

Juliette.

Heilige rühren sich nicht, wenn sie gleich unser Gebet erh?ren.

Romeo.

O so rühre du dich auch nicht, indem ich mich der Würkung meines

Gebets versichre-

(Er kü?t sie.)

Die Sünde meiner Lippen ist durch die deinige getilgt.]

Juliette. Also tragen nun meine Lippen die Sünde, die sie von den deinigen weggenommen haben.

Romeo. Sünde von meinen Lippen? O! angenehme Strenge! Gebt mir meine Sünde nur wieder zurük.

Juliette.

Ihr habt küssen gelernt; ich verstehe mich nicht darauf.

Amme. Gn?diges Fr?ulein, eure Frau Mutter m?chte gern ein Wort mit euch sprechen-

(Juliette entfernt sich.)

Romeo.

Wer ist ihre Mutter?

Amme. Sapperment, junger Herr, ihre Mutter ist hier die Frau vom Hause, und eine brave, gescheidte, tugendsame Frau. Ich s?ugte ihre Tochter, mit der ihr geredet habt; und ich sag euch, wer sie kriegt, bekommt so gewi? eine Jungfer-

Romeo (indem er sich entfernt, vor sich.) Eine Capulet? O Himmel! Mein Herz und mein Leben sind unwiderbringlich in der Gewalt meiner Feindin.

Benvolio.

Weg, wir wollen gehen, der gr?ste Spa? ist vorbey.

Romeo. Das fürcht' ich selbst, das übrige wird mich mehr als meinen Schlaf kosten.

Capulet. Nein, ihr Herren, geht noch nicht weg, wir haben noch ein kleines schlechtes Nachtessen vor uns-Wie, mu? es denn seyn? Nun dann, so dank ich euch allen-Ich dank euch, meine liebe Herren, gute Nacht- Mehr Fakeln her-

(Zu den übrigen:)

Kommt hinein, und dann zu Bette.-Ah, guter Freund, bey meiner

Treu, es ist schon sp?te. Ich will in mein Bette.

(Sie gehen nach einander ab.)

Juliette.

Ein wenig hieher, Amme-Wer ist der junge Herr dort?

Amme.

Der einzige Sohn des alten Tiberio.

Juliette.

Wer ist der, der eben izt zur Thüre hinausgeht?

Amme.

Das ist der junge Petrucchio, bild' ich mir ein.

Juliette.

Wer ist der, der ihm folgt, der nicht tanzen wollte?

Amme.

Ich kenn' ihn nicht.

Juliette.

Geh, frage nach seinem Namen

(leise.)

Wenn er schon verm?hlt ist, so ist sehr wahrscheinlich, da? mein

Grab mein Braut-Bette seyn wird.

Amme. Er hei?t Romeo, er ist ein Montague, der einzige Sohn von unserm gro?en Feind.

Juliette (vor sich.) O Himmel! der, den ich einzig lieben kan, ist der, den ich einzig hassen sollte-Zu früh gesehn, eh ich ihn kannte; und zu sp?t erkannt; was für eine seltsame Mi?geburt ist meine Liebe-ich liebe- meinen verha?testen Feind.

Amme.

Was sagtet ihr da? Was habt ihr?

Juliette.

Ein paar Reime, die ich eben von einem gelernt, mit dem ich tanzte.

(Man ruft hinter der Scene Juliette.)

Amme. Gleich, gleich; Kommt, wir wollen gehen, die Fremden sind schon alle fort.

(Sie gehen ab.)

([Zum Beschlu? dieses Aufzugs tritt ein Chor auf, und sagt den Zuschauern in vierzehn Reimen, was sie vermuthlich von selbst errathen h?tten-da? Romeo, seit der Nacht, da er die sch?ne Juliette gesehen, seine erste Liebste nicht mehr sch?n befunden- da? er nun Julietten liebe, und von ihr wieder geliebt werde)-(da? die t?dtliche Feindschaft ihrer H?user zwar die Sympathie ihrer Herzen nicht habe verhindern k?nnen, aber ihnen hingegen alle Gelegenheit abschneide, sich zu sehen und zu sprechen, ohne da? jedoch dieser harte Zwang eine andre Würkung gethan habe, als die Heftigkeit ihrer Liebe und Sehnsucht zu verdoppeln.])

Zweyter Aufzug.

Erste Scene.

(Die Strasse.)

(Romeo tritt allein auf.)

Romeo.

Kan ich weggehen, wenn mein Herz hier ist? Dreh dich zurük, plumpe

Erde, und suche deinen Mittelpunct.

(Er geht ab.)

(Indem er sich entfernt, treten Benvolio und Mercutio von der

andern Seite auf und werden ihn gewahr.)

Benvolio.

Romeo, Vetter Romeo!

Mercutio.

Er ist klug, und schleicht sich, auf mein Leben, heim zu Bette.

Benvolio. Nein er lief diesen Weg, und sprang dort über die Garten-Mauer. Ruf ihm, Mercutio!

Mercutio. Nicht nur das, ich will ihn gar beschw?ren. He! Romeo! Grillenf?nger! Wetterhahn! Tollh?usler! Liebhaber! Erscheine du, erschein in der Gestalt eines Seufzer, rede, aber in lauter Reimen, und ich bin vergnügt. ?chze nur, Ach und O! reime nur Liebe und Triebe, sag meiner Gevatterin Venus nur ein einziges hübsches W?rtchen, h?ng' ihrem stokblinden Sohn und Erben nur einen einzigen über-Namen an, (dem jungen Abraham Cupido, ihm der so gut scho?, als K?nig Cophetua um ein Bettel-M?dchen seufzte*-doch er h?rt nicht, er rührt sich nicht, er giebt kein Zeichen von sich; der Affe ist todt, ich mu? ihn schon beschw?ren-So beschw?r' ich dich dann bey Rosalinens sch?nen Augen, bey ihrer hohen Stirne, und bey ihren Purpur-Lippen, bey ihrem niedlichen Fu?, schlanken Bein, runden Knie, und bey den angrenzenden sch?nen Gegenden, beschw?r' ich dich, da? du uns in deiner eignen Gestalt erscheinest!

{ed.-* Eine doppelte Anspielung, auf eine alte Ballade, oder Romanze, und einen damals bekannten Schüzen, der Abraham hie?.}

Benvolio.

Wenn er dich h?rte, würdest du ihn b?se machen.

Mercutio. Das kan ihn nicht b?se machen: Das würd' ihn b?se machen, wenn ich einen Geist von irgend einer seltsamen Gestalt in seines M?dchens Circel citierte, und ihn so lange dort stehen liesse, bis sie ihn gelegt und zu Boden beschworen h?tte; das w?re was, das er vielleicht übel nehmen k?nnte-Aber meine Citation ist ehrlich und redlich, und ich beschw?r' ihn, in seiner Liebsten Namen, einzig und allein zu seinem eignen Besten.

Benvolio.

Kommt, er hat sich vermuthlich hinter diese B?ume verstekt, um

keine andre Gesellschaft zu haben, als die schwermüthige Nacht; die

Liebe ist blind, und schikt sich am besten in die Dunkelheit.

Mercutio. Izt wird er dir unter einem Mispeln-Baum sizen, und wünschen, da? seine Liebste von der Art von Früchten seyn m?chte, welche die M?dchens Mispeln nennen, wenn sie allein zusammen schwazen-Gute Nacht, Romeo, ich will in mein Roll-Bette, ich; dieses Feld-Bette ist mir zu kalt; kommt, wollen wir gehen?

Benvolio. Es wird klüger seyn, als hier jemand zu suchen, der sich nicht finden lassen will.

Zweyte Scene.

(Verwandelt sich in Capulets Garten.)

(Romeo tritt auf.)

Romeo. Der lacht über Narben, die nie keine Wunde fühlte-Aber stille! was für ein Licht bricht aus jenem Fenster hervor? Es ist der Osten, und Juliet ist die Sonne-

(Juliette erscheint oben am Fenster.)

Geh auf, sch?ne Sonne, und l?sche diese neidische Luna aus, die schon ganz bleich und krank vor Verdru? ist, da? du, ihr M?dchen, sch?ner bist als sie. Sey nicht l?nger ihre Aufw?rterin, da sie so neidisch ist; ihre Vestalen-Livree ist nur bla? und grün, und wird nur von Th?rinnen getragen; wirf sie ab-Sie spricht, und sagt doch nichts; was ist das?-Ihr Auge redt, ich will ihm antworten-Wie voreilig ich bin! Sie redt nicht mit mir: Zween von den sch?nsten Sternen des ganzen Himmels, die anderswo Gesch?fte haben, bitten ihre Augen, da? sie, indessen bis sie wiederkommen, in ihren Sph?ren schimmern m?chten-Wie wenn ihre Augen dort w?ren, und jene in ihrem Kopfe? Der Glanz ihrer Wangen würde diese Sterne besch?men, wie Tag-Licht eine Lampe; ihre Augen, wenn sie am Himmel stühnden, würden einen solchen Strom von Glanz durch die Luft herabschütten, da? die V?gel zu singen anfiengen, und d?chten, es sey nicht Nacht: Sieh! sie lehnt ihre Wange an ihre Hand! O da? ich ein Handschuh an dieser Hand w?re, damit ich diese Wange berühren m?chte!

Juliette.

Ach! ich Unglükliche!-

Romeo. Sie redt. O, rede noch einmal, gl?nzender Engel! Denn so über meinem Haupt schwebend scheinst du diesen Augen so glorreich als ein geflügelter Bote des Himmels den weitofnen emporstarrenden Augen der Sterblichen, die, vor Begierde ihn anzugaffen, auf den Rüken fallen-wenn er die tr?gschleichenden Wolken theilend auf dem Busen der Luft in majest?tischem Flug dahersegelt.

Juliette. O Romeo, Romeo-Warum bist du Romeo?-Verl?ugne deinen Vater und entsage deinem Namen-oder wenn du das nicht willt, so schw?re mir nur ewige Liebe und ich will keine Capulet mehr seyn.

Romeo (leise.)

Soll ich l?nger zuh?ren, oder auf dieses antworten?

Juliette. Nicht du, blo? dein Nahme ist mein Feind; du würdest du selbst seyn, wenn du gleich kein Montague w?rest-Was ist Montague?-Es ist weder Hand noch Fu?, weder Arm noch Gesicht, noch irgend ein andrer Theil. Was ist ein Name; Das Ding das wir eine Rose nennen, würde unter jedem andern Namen eben so lieblich riechen. Eben so würde Romeo, wenn er schon nicht Romeo genannt würde, diese ganze reizende Vollkommenheit behalten, die ihm, unabh?ngig von diesem Namen, eigen ist-Romeo, gieb deinen Namen weg, und für diesen Namen, der kein Theil von dir ist, nimm mein ganzes Ich.

Romeo.

Ich nehme dich beym Wort; nenne mich nur deinen Freund, und ich

will meinem Taufnamen entsagen, ich will von nun an nicht mehr

Romeo seyn.

Juliette.

Wer bist du, der hier, in Nacht gehüllt, mein einsames

Selbstgespr?che belauscht?

Romeo.

Durch einen Namen wei? ich dir nicht zu sagen, wer ich bin; mein

Name, theure Heilige, ist mir selbst verha?t, weil er ein Feind von

dir ist. Ich wollt' ihn zerreissen, wenn ich ihn geschrieben h?tte.

Juliette.

So neu sie mir ist, so kenn' ich doch diese Stimme-Bist du nicht

Romeo, und ein Montague?

Romeo.

Keines von beyden, sch?ne Heilige, wenn dir eines davon mi?f?llt.

Juliette. Wie kamst du hieher, sage mir das, und warum? Die Garten-Mauer ist hoch und schwer zu ersteigen, und der Ort Tod, wenn dich einer von meinen Verwandten gewahr würde.

Romeo. Mit der Liebe leichten Flügeln überflog ich diese Mauern, einen zu schwachen Wall gegen den m?chtigsten Gott; was die Liebe thun kan, dazu hat sie auch den Muth; und de?wegen k?nnen deine Verwandten mich nicht abschreken.

Juliette.

Wenn sie dich sehen, so ermorden sie dich.

Romeo.

O G?tter! Es ist mehr Gefahr in deinem Aug als in zwanzig ihrer

Schwerdter; sieh nur du mich huldreich an, so verlache ich alles

was ihr Groll gegen mich unternehmen kan.

Juliette.

Ich wollte nicht um die ganze Welt, da? sie dich hier s?hen.

Romeo. Der Mantel der Nacht wird mich vor ihren Augen verbergen, und wenn nur du mich liebst, so m?gen sie mich immer finden; besser da? ihr Ha? mein Leben ende, als da? der Mangel deiner Liebe meinen Tod verl?ngre.

Juliette.

Wer gab dir Anweisung diesen Plaz zu finden?

Romeo. Die Liebe, die mich antrieb ihn zu suchen; sie lehnte mir Wiz, und ich lehnte ihr Augen-Ich bin kein Steuermann, aber w?rst du so fern als jenes vom entferntesten Ocean bespülte Ufer, ich würd' um ein solches Kleinod mein Leben wagen.

Juliette. Die Maske der Nacht liegt auf meinem Gesicht, sonst würde meine glühende Wange dir zeigen, wie besch?mt ich bin, da? du mich reden h?rtest da ich allein zu seyn glaubte. Vergeblich würd' ich izt mich befremdet stellen wollen, vergeblich, vergeblich l?ugnen wollen was ich gesprochen habe-So fahre dann wohl, Verstellung! Liebst du mich? Ich wei?, du wirst sagen, ja; und ich will mit deinem Wort zufrieden seyn-wenn du schw?rst, so k?nntest du meineydig werden; Jupiter lacht nur, sagen sie, zu den falschen Schwüren der Verliebten. O werther Romeo, sey redlich, wenn du mir sagst, du liebest mich: Oder wenn du denkst, ich lasse mich zu leicht gewinnen, so will ich sauer sehen, und verkehrt seyn, und dir nein sagen-aber anders nicht um die ganze Welt-In der That liebenswürdiger Montague, ich bin zu z?rtlich; du k?nntest deswegen nachtheilig von meiner Aufführung denken; Aber glaube mir, edler Jüngling, du wirst mich in der Probe zuverl??iger finden, als diejenigen welche List genug haben sich zuverstellen und Umst?nde zu machen. Ich würde selbst mehr gemacht haben, ich mu? es bekennen, wenn der Zufall dich nicht, mir unwissend, zum Zeugen meiner z?rtlichen Gesinnungen gemacht h?tte. Vergieb mir also, und denke, um dieser schleunigen Ergebung willen, nicht schlimmer von einer Liebe, die dir die dunkle Nacht so unverhoft entdekt hat.

Romeo. Fr?ulein, bey jenem himmlischen Mond schw?r' ich, der alle diese frucht-vollen Wipfel mit Silber mahlt-

Juliette.

O schw?re nicht bey dem Mond, dem unbest?ndigen Mond, der alle

Wochen in seinem cirkelnden Kreise sich ?ndert-oder deine Liebe

k?nnte eben so ver?nderlich werden.

Romeo.

Wobey soll ich denn schw?ren?

Juliette. Schw?re gar nicht, oder wenn du ja willst, so schw?re bey deinem anmuthsvollen Selbst, bey dem theuren Gegenstand meiner Anbetung, und ich will dir glauben.

Romeo.

Wenn jemals meine redliche Liebe-

Juliette. Gut, schw?re nicht-So angenehm du selbst mir bist, so ist mir doch diese n?chtliche Verbindung nicht angenehm; sie ist zu rasch, zu unbesonnen, zu pl?zlich zu ?hnlich dem Bliz, der schon aufgeh?rt hat zu seyn, eh man sagen kan, es blizt-Gute Nacht, mein Liebster. Diese Knospe von Liebe kan durch des Sommers reiffenden Athem sich zu einer sch?nen Blume entfalten, bis wir wieder zusammen kommen. Gute Nacht, gute Nacht-Eine so süsse Ruhe komme über dein Herz, als die, so ich in meiner Brust empfinde!

Romeo.

O, willt du mich so unbefriediget verlassen?

Juliette.

Und was für eine Befriedigung kanst du noch verlangen?

Romeo.

Die Auswechslung des Gelübds deiner treuen Liebe gegen das Meinige.

Juliette. Das that ich schon, eh du mich darum batest, und ich wollte lieber ich h?tt' es nicht gethan.

Romeo.

M?chtest du dein Herz wieder zurüknehmen? Warum das, meine Liebe?

Juliette. Nur damit ich dir's noch einmal geben k?nnte-und doch, was wünsch' ich mir damit, als was ich schon habe? Meine Z?rtlichkeit ist so grenzenlos als die See, meine Liebe so tief; je mehr ich dir gebe, je mehr ich habe, denn beyde sind unersch?pflich-Ich h?re ein Get?se-Lebe wohl, mein Geliebter-

(Man ruft Julietten hinter der Scene.)

Gleich, gute Amme; lieber Romeo, sey getreu warte nur ein wenig, ich komme gleich wieder.

(Sie geht weg.)

Romeo. O, glükliche, glükliche Nacht! Ich besorge nur, weil es Nacht ist, da? alles das nur ein Traum sey; es ist zu schmeichelnd-sü? um würklich zu seyn. (Juliette kommt wieder.)

Juliette. Drey Worte, liebster Romeo, und dann gute Nacht, im Ernst-Wenn die Absicht deiner Liebe rechtschaffen ist, und auf eine geheiligte Verbindung abzielet, so la? mich durch jemand, den ich morgen an dich schiken will, wissen, wann und wo du die Ceremonien verrichten lassen willst, und ich bin bereit, mein ganzes Glük zu deinen Füssen zu legen, und dir, mein Liebster, durch die ganze Welt zu folgen.

(Man ruft Julietten hinter der Scene.)

Ich komme gleich-wenn du es aber nicht wohl meynst, so bitt' ich dich-

(Man ruft wieder)

Den Augenblik-ich komme-gieb deine Bewerbung auf und überla? mich meinem Gram-Morgen will ich schiken-

Romeo.

So m?ge meine Seele leben-

Juliette.

Tausendmal gute Nacht-

(Sie geht weg.)

Romeo.

Wie kann dein Wunsch erfüllt werden, da du mich verl?ssest?-

Schmerzen-volles Scheiden!-Liebe zu Liebe eilt so freudig wie

Schulknaben von ihren Büchern-aber wenn Liebe sich von Liebe

scheiden soll, da geht's der Schule zu, mit schwermüthigen Bliken-

(Er entfernt sich.)

(Juliette kommt noch einmal zurük.)

Juliette.

St! Romeo! St!-Wo nemm' ich eines Falkeniers Stimme her, um diesen

Terzelot sachte wieder zurük zuloken-Ich darf nicht laut ruffen,

sonst wollt ich die H?le wo Echo ligt zersprengen, und ihre helle

Zunge von Wiederholung meines Romeo heiser machen.

Romeo.

Ist es meine Liebe die mir bey meinem Namen ruft? welche Musik t?nt

so sü? als die Stimme der Geliebten durch die Nacht hin dem

Liebenden t?nt!

Juliette.

Romeo!

Romeo.

Meine Liebe!

Juliette.

In welcher Stunde soll ich morgen zu dir schiken?

Romeo.

Um neun Uhr.

Juliette. Ich will es nicht vergessen, es ist zwanzig Jahre bis dahin-Ich habe vergessen, warum ich dich zurükrief.

Romeo.

La? mich hier stehen, bi? es dir wieder einf?llt.

Juliette. Deine Gegenwart ist mir so angenehm, da? ich vergessen werde, da? ich dich zu lange hier stehen lasse.

Romeo.

Und ich stehe so gerne hier, da? ich mich nicht erinnre eine andre

Heimat zu haben als diese.

Juliette. Es ist bald Morgen-Ich wollte du w?rest weg, und doch nicht weiter als der Vogel eines spielenden M?dchens, den sie ein wenig von ihrer Hand weghüpfen l??t, aber aus z?rtlicher Eifersucht über seine Freyheit, wenn er sich zu weit entfernen will, den armen kleinen Gefangnen gleich wieder an einem seidnen Faden zurükzieht.

Romeo.

Ich wollt' ich w?re dein Vogel.

Juliette. Das wollt' ich auch, mein Herz, wenn ich nicht fürchtete da? ich dich gar zu tode liebkosen m?chte. Gute Nacht, gute Nacht. Das Scheiden kommt mich so sauer an, da? ich so lange gute Nacht sagen werde, bi? es Morgen ist.

(Sie geht weg.)

Romeo.

Schlummer ruhe auf deinen Augen, und süsser Friede in deiner Brust!

M?cht' ich der Schlaf und der Friede seyn, um so lieblich zu ruhen!-

Ich gehe nun in die Celle meines Geistlichen Vaters, ihm mein Glük

zu entdeken und ihn um seinen Beystand zu bitten.

(ab.)

Dritte Scene.

(Verwandelt sich in ein Kloster.)

(Pater Lorenz tritt mit einem Korb auf.)

Lorenz. Der grau-augichte Morgen l?chelt die runzelnde Nacht weg, und zeichnet die ?stlichen Wolken mit Streiffen von Licht; indem die geflekte Finsterni? gleich einem Betrunknen, den brennenden R?dern des Titan aus dem Wege taumelt. Nun ist es Zeit, da? ich, eh das flammende Auge der Sonne n?her k?mmt, dem Tag zu liebkosen, und den n?chtlichen Thau aufzutroknen, diesen Korb mit balsamischen Kr?utern und Blumen von heilsamer Kraft anfülle. Die Erde, die Mutter der Natur, ist auch ihr Grab, und dieses fruchtbare Grab ists, aus dessen Schoos alle diese verschiednen Kinder entspringen, die wir saugend an ihrem mütterlichen Busen hangen sehen; jede Art mit besondern Kr?ften begabt, jede mit einer eignen Tugend geschmükt, und keine der andern gleich. Wie gro? ist nicht die manchfaltige Kraft die in Pflanzen, Kr?utern und Steinen ligt! Nichts was auf der Erde sich findet, ist so schlecht, da? die Erde nicht irgend einen besondern Nuzen davon ziehe; nichts so gut, dessen Mi?brauch nicht sch?dlich sey. Die Tugend selbst, wird durch überspannung oder irrige Anwendung zum Laster, und das Laster hingegen zuweilen durch die Art wie es ausgeübt wird, geadelt-In dieser kleinen Blume hier liegt Gift und Heil-Kraft beysammen; ihr Geruch st?rkt und ermuntert alle Lebens-Kr?fte; gekostet hingegen, raubt sie den Sinnen alle Empfindung, und das Leben selbst. Zween eben so feindselige Gegner ligen allezeit in jedes Menschen Brust, die Gnade, und der verdorbne Wille, und wo dieser die Oberhand gewinnt, da hat der krebsartige Tod nur gar zu bald die ganze Pflanze aufgefressen. (Romeo zu dem Vorigen.)

Romeo.

Guten Morgen, Vater.

Bruder Lorenz. Benedicite! Was für eine frühe Zunge grü?t mich so freundlich?- Junger Sohn, es zeigt einen verst?rten Kopf an, da? du dein Bette so früh schon verl?ssest. Sorgen wachen wohl in alter Leute Augen, und wo Sorge wohnt, wird der Schlaf nie sein Nachtlager nehmen: Aber wo kummerfreye Jugend mit unbeladnem Hirn ihre Glieder ruhen l??t, da herrschst der goldne Schlaf. Dein frühes Aufseyn ist mir also ein Zeichen da? irgend eine aufrührische Leidenschaft deine innerliche Ruhe st?rt-oder wenn dieses nicht ist, nun, so ist's bald errathen, da? unser Romeo diese Nacht gar nicht zu Bette gegangen ist.

Romeo.

Das leztere ist wahr, weil mir eine süssere Ruhe zu theil ward.

Bruder Lorenz.

Gott verzeihe dir deine Sünde! warst du bey Rosalinen?

Romeo. Bey Rosalinen, mein geistlicher Vater? Nein. Ich habe sie bis auf ihren Namen vergessen.

Bruder Lorenz.

Das ist mein guter Sohn! Aber wo bist du denn gewesen?

Romeo. Ich will es aufrichtig gestehen; ich befand mich vor einiger Zeit, unerkannt, bey einem Gastmal meines Feindes; dort wurd' ich unversehens, von einer Person verwundet, die ich zu gleicher Zeit verwundet habe; du besizest die geheiligte Arzney, die uns allein helfen kan; du siehest, heiliger Mann, da? ich keinen Ha? in meinem Herzen hege, da meine Bitte sich auf meinen Feind erstrekt.

Bruder Lorenz. Rede gerad und ohne Umschweiffe mit mir, mein Sohn; eine r?thselhafte Beicht' erh?lt auch nur einen r?thselhaften Abla?.

Romeo. So wisse dann, da? ich des reichen Capulets sch?ne Tochter liebe; ihr Herz h?ngt an meinem, wie das meinige an dem ihrigen: Alles ist schon unter uns verglichen, und um g?nzlich vereinigt zu seyn, fehlt uns nichts, als der Knoten, den du machen kanst. Wenn, wo, und wie, wir einander zuerst gesehen, geliebt, und unsre Herzen ausgetauscht haben, will ich dir hernach erz?hlen; alles warum ich izt bitte, ist, da? du einwilligest uns heute noch zu verm?hlen.

Bruder Lorenz. Heiliger Franciscus! Was für eine Ver?nderung ist das! Ist Rosaline, die du so z?rtlich liebtest, so schnell vergessen? So sizt wohl die Liebe junger Leute blo? in ihren Augen und nicht im Herzen! Jesu, Maria! Was für Fluthen von Thr?nen haben deine Wangen um Rosalinen willen überschwemmt! Die Sonne hat deine Seufzer noch nicht vom Himmel weggewischt, dein Gewinsel hallt noch in meinen alten Ohren; sieh, hier sizt auf deiner Wange noch der Flek von einer alten Thr?ne, die noch nicht weggewaschen ist. Wenn du damals du selbst warst, so geh?rst du Rosalinen-und du bist ihr untreu worden? So gestehe dann, da? es unbillig ist, auf den Leichtsinn der Weiber zu schm?hlen, da in M?nnern selbst keine Standhaftigkeit ist.

Romeo.

Und doch beschaltest du mich so oft, da? ich Rosalinen liebe?

Bruder Lorenz.

Da? du in sie vernarrt warst, nicht da? du sie liebtest, mein Kind-

Romeo.

Und befahlst mir, meine Liebe zu begraben?

Bruder Lorenz.

Aber nicht eine neue aus ihrem Grab heraus zu holen.

Romeo.

Ich bitte dich, schohne meiner; Sie die ich liebe, erwiedert meine

Zuneigung durch die ihrige; das that die andre nicht.

Bruder Lorenz. Ohne Zweifel sagte ihr Herz ihr vorher, wie unzuverl??ig das deinige sey! Doch komm nur, junger Flattergeist, folge mir; dein Wankelmuth kan vielleicht gute Folgen nach sich ziehen. Diese Verbindung kan das gesegnete Mittel werden, den alten Ha? eurer Familien auszul?schen-und in dieser einzigen Betrachtung will ich dir behülflich seyn.

Romeo.

O la? uns gehen, ich habe keine Zeit zu vers?umen-

Bruder Lorenz.

Bed?chtlich und langsam! Wer zu schnell lauft, stolpert leicht.

(Sie gehen ab.)

Vierte Scene.

(Verwandelt sich in die Strasse.)

(Benvolio und Mercutio treten auf.)

Mercutio. Wo, zum T**, mag denn dieser Romeo seyn? Kam er verwichene Nacht nicht nach Hause?

Benvolio.

Sein Bedienter sagt, nein.

Mercutio.

Wie, zum Henker, dieses bleichsüchtige, hartherzige Mensch, diese

Rosaline qu?lt ihn, da? er endlich zum Narren d'rüber werden wird.

Benvolio.

Tybalt, des alten Capulets Neffe, hat einen Brief in seines Vaters

Haus geschikt.

Mercutio.

Eine Ausforderung, auf mein Leben!

Benvolio.

Romeo wird ihm antworten, wie sich's gebührt.

Mercutio. Auf einen Brief kan endlich ein jeder antworten, der Schreiben gelernt hat.

Benvolio.

Nein, ich meyne, Tybalt wird seinen Mann in Romeo finden.

Mercutio.

Wollte Gott! Aber ach, der arme Romeo! er ist schon tod; von einer

weissen Dirne schwarzem Aug zu tod gestochen! mit einem Liebes-

Liedchen durch und durch-die Ohren gestossen! Der kleine blinde

Bogenschüze hat ihm den Herz-Bendel abgeschossen; und er soll der

Mann seyn, sich mit einem Tybalt zu messen?

Benvolio.

Wie, was ist denn Tybalt-

Mercutio. Mehr als der Fürst der Kazen; das glaube mir-O, das ist der herzhafte Obrist-Leutenant aller Complimente; er ficht dir so leicht als du einen Gassen-Hauer singst, und bohrt dir nach der Cadenz, troz dem besten Tanzmeister-mit eins, zwey, drey, sein Federmesser in den Busen, da? es eine Lust zu sehen ist-ein wahrer M?rder eines seidnen Knopfs, ein Duellist, ein Duellist! Ein Mann, der immer zu f?rderst an der Spize seines hohen Hauses steht, ein Mann der sich nach den Noten schl?gt-ah, der unsterbliche (Passado), der (Punto reverso), der-Hey! -

Benvolio.

Der-was?

Mercutio. Der Henker hohle diese frazigten, lispelnden, affectierten Narren! Diese süssen Bürschchen, die mit einem halbausl?ndischen Accent ausruffen: Jesu! die allerliebste Klinge!-Der allerliebste Grenadier!-die allerliebste H**!-Wie, ist es nicht erb?rmlich, Gro?vater, da? wir mit diesen Schmetterlingen, mit diesen Mode- Frazen, diesen (pardonnés-moi's) heimgesucht seyn sollen, die so steiff auf der neuen Mode halten, da? sie unm?glich auf dem alten Bank ruhig sizen k?nnen?-O! ihre (bons), ihre (bons!) (Romeo zu den Vorigen.)

Benvolio.

Hier kommt Romeo, hier kommt er-

Mercutio. Ohne seinen Rogen, wie ein ged?rrter H?ring-O Fleisch, Fleisch, wie bist du fischificiert!-Izt ist er in den Harmonien vertieft, worinn Petrarch daherflie?t: Laura war gegen sein Fr?ulein nur ein Küchen-Mensch-Zum Henker, sie hatte einen Liebhaber der sie besser bereimen konnte-Dido war gegen sein M?dchen nur eine dike S?ug- Amme, Helena und Hero Mezen und Landstreichers-Waare, Thisbe ein kazen-augichtes Ding, oder so was-Aber nun zur Sache! Signor Romeo, (bon jour); das ist ein franz?sischer guter Morgen für eure franz?sischen Hosen-Ihr spieltet uns einen artigen Streich lezte Nacht-

Romeo. Guten Morgen-meine Freunde: Was für einen Streich spielt' ich euch dann?

Mercutio.

Da? ihr so davon schlüpftet, wie wir euch ruften.

Romeo. Um Vergebung, mein lieber Mercutio, mein Gesch?fte war wichtig, und in einem solchen Fall wie der meinige, ist es einem ehrlichen Mann erlaubt, eine kleine Ausnahme von den Regeln der H?flichkeit zu machen-* (Die Amme, mit Peter, ihrem Diener, zu den Vorigen.)

{ed.-* Hier f?ngt sich bis zum Auftritt der Amme eine Art von wizigem Duell mit Wortspielen, und abgeschmakt-sinnreichen Einf?llen zwischen Romeo und Mercutio an, welcher leztere zuweilen auch noch mit schmuzigen Scherzen um sich wirft, wenn er sich nicht anders mehr zu helfen wei?-Man kennt schon diese Mode-Seuche von unsers Autors Zeit, und erlaubt uns, eine Lüke zu machen, wo es in unsrer Sprache unm?glich ist so wizig zu seyn wie seine Spa?-Macher.}

Amme.

Peter-

Peter.

He?

Amme.

Meinen F?cher, Peter-

Mercutio.

Thu es, guter Peter, damit sie ihr Gesicht verbergen kan; ihr

F?cher ist doch das sch?nste von beyden.

Amme.

Guten Tag geb euch Gott, ihr Herren.

Mercutio.

Ein gutes Mittag-Essen geb euch Gott, sch?nes Frauenzimmer.

Amme.

Ist es schon Mittag-Essens-Zeit?

Mercutio. Es ist nicht weniger, sag ich euch; denn die-** ([Nachdem diese drey jungen Herren eine Zeitlang ihren geistreichen Spa? mit der Amme gehabt haben, welche dem Romeo sagt, da? sie einen Auftrag an ihn habe, so führen sich endlich die beyden andern ab, und Romeo bleibt bey der Amme zurük.])

{ed.-** Eine abermalige Lüke, die sich von einer Zote des sinnreichen Mercutio anhebt, und im Original mit dem albersten Zeug von der Welt ausgefüllt ist.}

Amme. Ich bitte euch, Gn?diger Herr, wer war der grobe Geselle da, der so voller Raupereyen stekte?

Romeo.

Ein junger Edelmann, Amme, der sich selber gerne reden h?rt, und in

einer Minute mehr sagt, als er in einem Monat zu verantworten im

Sinn hat.

Amme. Wenn er etwas wider mich sagte, so wollt' ich ihn auf den Boden kriegen, und wenn er noch einmal so muthig w?r' als er ist, und zwanzig solche Hansen; und wenn ich nicht kan, so will ich die wol finden, die es k?nnen-der Schurke, der! Ich bin keine von seinen Fleder-Wischen; ich bin keine von seinen Unter-Pfülben! Und du must so da stehn, und zusehen, wie ein jeder Flegel seine Lust an mir bü?t?

Peter. Ich sah niemand seine Lust an euch büssen; wenn ich so was gesehen h?tte, ich wollte bald mit der Fuchtel heraus gewesen seyn, das versichr' ich euch. Ich habe so viel Herz als ein andrer, wenn ich Sicherheit in einem Handel sehe, und das Gesez auf meiner Seite ist.

Amme. Nun, bey Gott, ich bin so übel, da? alles an mir zittert-der garstige Mensch! Ich bitte euch, Gn?diger Herr, ein einziges Wort; und wie ich euch sagte, mein junges Fr?ulein befahl mir euch aufzusuchen; was sie mir sagte, da? ich sagen sollte, will ich bey mir behalten; aber ich will nur so viel sagen, wenn ihr sie ins Narren-Paradies führen würdet, wie man zu sagen pflegt, so w?r' es gewi?lich eine grosse Sünde, denn das Fr?ulein ist jung, und wenn ihr sie also nur betrügen wolltet, so w?r' es in der That nicht hübsch mit einem jungen Fr?ulein umgegangen-

Romeo.

Empfiehl mich deiner Fr?ulein; ich protestiere dir-

Amme.

Das gute Herz! Wohl, meiner Treue, das will ich ihr sagen: Herr,

Gott, sie wird sich vor Freude kaum zu lassen wissen-

Romeo.

Was willt du ihr denn sagen, Amme? Du h?rst mich ja nicht an.

Amme.

Ich will ihr sagen, Gn?diger Herr, da? ihr protestiert, welches,

wie ich's verstehe, ein recht honnettes Anerbieten von einem jungen

Cavalier ist-

Romeo. Sag ihr, sie m?chte ein Mittel ausfindig machen, diesen Nachmittag zur Beichte zu gehen; so solle sie in Bruder Lorenzens Celle zu gleicher Zeit absolviert und copuliert werden-Hier ist was für deine Mühe.

Amme.

Nein, wahrhaftig, Gn?diger Herr, nicht einen Pfenning.

Romeo.

Geh, geh, mach keine Umst?nde, du must-

Amme.

Diesen Nachmittag, Gn?diger Herr? Gut, wir wollen uns einfinden.

Romeo. Noch eins, gute Amme; warte hinter der Kloster-Mauer, mein Diener soll binnen dieser Stunde bey dir seyn, und dir eine Strik-Leiter bringen, die mich diese Nacht auf den Gipfel meiner Glükseligkeit führen soll. Lebe wohl, sey getreu, und ich will deine Mühe reichlich belohnen.

Amme.

Nun, Gott im Himmel segne dich! H?rt einmal, Gn?diger Herr-

Romeo.

Was willt du mir sagen, meine liebe Amme?

Amme. Ist euer Bedienter auch verschwiegen? H?rtet ihr niemal sagen, zween k?nnen ein Geheimni? am besten bey sich behalten, wenn man einen davon thut?

Romeo.

Ich stehe dir davor, mein Kerl ist so zuverl?ssig als Stahl und

Eisen.

Amme. Gut, Gn?diger Herr, mein Fr?ulein ist das holdseligste Fr?ulein von der Welt-Herr Gott! wie sie noch ein kleines plapperndes Ding war- O,-es ist ein Edelmann in der Stadt, ein gewisser Paris, der seinen Mann gar zu gern bey ihr anbringen m?chte; aber sie, die gute Seele, sie s?h eben so gern eine Kr?te als sie ihn sieht: Ich erzürne sie manchmal und sag ihr, Paris sey der sch?nere von beyden- aber das versichr' ich euch, wenn ich so rede, so wird sie so bleich wie ein weisses Tuch-Fangen nicht Rosmarin und Romeo beyde mit einem Buchstaben an?

Romeo.

Ja, Amme, warum fragst du das? Beyde mit einem R.

Amme.

Ah, Spottvogel! Das ist ja ein Hunds-Name-Nein, nein, ich wei?, es

fangt mit einem andern Buchstaben an, und sie sagt die artigsten

Sentenzien darüber, über euch und den Rosmarin, da? es euch im

Herzen wohlth?te, wenn ihr's h?rtet.

Romeo.

Meine Empfehlung an dein Fr?ulein-

(Romeo geht ab.)

Amme.

O, tausendmal, Peter-

Peter.

He?

Amme.

Nimm meinen F?cher, und geh voran.

(Sie gehen ab.)

Fünfte Scene.

(Verwandelt sich in Capulets Haus.)

(Juliette tritt auf.)

Juliette. Die Gloke schlug neun, wie ich die Amme ausschikte: und sie versprach in einer halben Stunde wieder zu kommen. Vielleicht kan sie ihn nicht finden-Das kan es nicht seyn-Oh, sie ist lahm. Die Boten der Liebe sollten Gedanken seyn, die zehnmal schneller fortschlüpfen als Sonnenstralen, wenn sie von d?mmernden Hügeln die Schatten der Nacht vertreiben. De?wegen ziehen leicht-geflügelte Dauben die Liebes-G?ttin, und de?wegen hat der Wind-schnelle Cupido Schwingen. Die Sonne hat bereits den h?chsten Gipfel ihrer t?glichen Reise erstiegen; von neun bis zw?lf sind drey lange Stunden-und doch ist sie noch nicht da-O, h?tte sie warmes jugendliches Blut und ein gerührtes Herz, sie würde so schnell seyn als ein Ball; meine Worte würden sie zu meinem Geliebten stossen, und die seinigen zu mir-

(Die Amme und Peter treten auf.) O Gott, sie kommt-O Zuker-Amme, was bringst du mir für eine Zeitung? Hast du ihn angetroffen?- Schik deinen Diener weg.

Amme.

Peter warte vor der Tür auf mich.

(Peter geht ab.)

Juliette. Nun, gute liebe Amme-O Himmel, warum siehst du so finster? Wenn deine Zeitung b?se ist, so solltest du doch freundlich dazu aussehen; und ist sie gut, so verderbst du ihre Musik, wenn du sie mir mit einem sauern Gesicht vorspielst.

Amme. Ich bin müde, la?t mich ein wenig ausruhen-Fy, meine Beine schmerzen mich, was das für ein Gang war!

Juliette. Ich wollte du h?ttest meine Beine, und ich deine Zeitung. Nein, komm, ich bitte dich, rede-Gute, liebe Amme rede.

Amme.

Jesu! was für eine Ungeduld! K?nnt ihr denn nicht ein wenig warten?

Seht ihr nicht, da? ich ganz ausser Athem bin.

Juliette. Wie bist du ausser Athem, da du Athem genug hast mir zu sagen, da? du ausser Athem bist? Die Entschuldigung die du für dein Zaudern machst ist l?nger als die Erz?hlung, auf die du mich warten l??st. Ist deine Zeitung gut oder b?se? Antworte mir nur das; Sag eines von beyden, und ich will auf die Umst?nde warten; la? mich nicht in der Unruh, ist sie gut oder b?se?

Amme. Wohl, wohl, ihr habt eine feine Wahl getroffen; ihr wi?t nicht wie man sich einen Mann auslesen mu?: Romeo nein, er nicht; und doch, wenn sein Gesicht gleich nicht besser ist als andrer Leute ihres, so hat er doch die sch?nsten Waden, die man sehen kan; und was eine Hand, einen Fu?, und einen Leib anbetrift, wenn man schon nicht davon redt, so sind sie doch unvergleichlich. Er ist kein Complimenten-Narr nicht, aber ich bin gut davor, da? er so sanft ist wie ein Lamm-Geh deines Wegs, M?dchen, und danke Gott-Wie, habt ihr schon zu Mittag gegessen?

Juliette. Nein, nein aber das alles wu?t' ich schon vorher; was sagt er von unsrer Verheurathung? was sagt er davon?

Amme. Herr, wie mir der Kopf weh thut! was ich für einen Kopf habe! Es schl?gt nicht anders drinn, als ob er in zwanzig Stüke fallen sollte-Und mein Rüken-O mein Rüken, mein Rüken! Gott verzeih' es euch, da? ihr mich ausgeschikt, mit auf- und ablauffen mein Leben einzubüssen.

Juliette. Bey meiner Treue, es ist mir leid, da? du so übel bist. Liebe, liebe, liebe Amme, ich bitte dich, was sagt mein Romeo?

Amme. Euer Romeo redt wie ein rechtschaffner Edelmann, und ein artiger, und ein freundlicher, und ein hübscher, und, ich bin gut dafür, auch ein tugendhafter-Wo ist eure Mutter?

Juliette. Wo meine Mutter ist? Wie, sie ist in ihrem Zimmer; wo soll sie sonst seyn? Wie wunderlich du fragst? Euer Liebhaber redt wie ein rechtschaffner Edelmann-wo ist eure Mutter! -

Amme. O heilige Mutter Gottes, wie hizig ihr seyd! Wahrhaftig, ihr macht mir's, da? es nicht recht ist. Ist das der Lohn für meine Schmerzen in den Beinen? Ein andermal rüstet eure Gesandschaften selbst aus-

Juliette.

Was du für einen Lerm machst? Komm, was sagt Romeo?

Amme.

Habt ihr Erlaubni? gekriegt, heut zur Beichte zu gehen?

Juliette.

Ja.

Amme. So macht euch, sobald ihr k?nnt, nach Bruder Lorenzens Celle; dort wartet ein Mann auf euch, der euch zu einem Weibe machen will-Nun rennt das muthwillige Blut wieder in eure Wangen-Man kan euch kaum was neues sagen, so sind sie lauter Scharlach. Geht ihr zur Kirche; ich mu? einen andern Weg, eine Leiter zu holen, auf der euer Liebhaber zu einem Vogel-Nest hinaufklettern soll, so bald es dunkel seyn wird. Ich bin den ganzen Tag mit euerm Vergnügen geplagt, aber heute Nacht werdet ihr die Last selber tragen. Geht, ich will zum Mittag-Essen, macht ihr da? ihr in die Celle kommt.

Juliette.

Wie glüklich bin ich! Leb wohl indessen, gute Amme!

(Sie gehen ab.)

Sechste Scene.

(Verwandelt sich in das Kloster.)

(Bruder Lorenz und Romeo treten auf.)

Bruder Lorenz. So l?chle der Himmel auf diese heilige Handlung, da? keine nachfolgende Unglüks-Stunden uns zur Reue zwingen m?gen!

Romeo. Amen, Amen! Doch komme was für ein Unglük auch will, es kan die Wonne nicht überwiegen, die mir eine einzige kurze Minute in ihrem Anblik giebt: Vereinige du nur mit heiligen Worten unsre H?nde, und dann mag der Tod selbst sein ?rgstes thun; es ist genug, wenn ich sie nur mein nennen kann.

Bruder Lorenz. Diese heftigen Entzükungen nehmen gemeiniglich ein pl?zliches Ende, und sterben in ihrem Triumph; wie Feuer und Pulver, die sich, indem sie sich begegnen, verzehren. Des süssesten Honigs wird man um seiner Süssigkeit willen zulezt überdrüssig. Liebe also m?ssig, damit du lange lieben k?nnest; zu schnell kommt eben so sp?t an, als zu langsam.

(Juliette zu den Vorigen.)

Hier kommt das Fr?ulein. Wie munter, wie leicht auf den Füssen sie ist! Ein Verliebter k?nnte das leichte Pflaum-Federchen besteigen, das in der üppigen Sommer-Luft herumflattert, und würde doch nicht fallen, so leicht ist Eitelkeit.

Juliette.

Guten Abend, mein geistlicher Vater.

Bruder Lorenz.

Romeo, meine Tochter, soll dir für uns beyde danken.

Juliette.

Ich wünsche ihm eben so viel, sonst w?re sein Dank zu viel.

Romeo. Ah! Juliette, wenn das Maa? deiner Freude so aufgeh?uft ist als das meinige, und du f?higer bist als ich, sie auszudrüken, o so versüsse durch deinen Athem diese umgebende Luft, und la? die zauberische Musik deiner Zunge die Glükseligkeit entfalten, die wir beyde von dieser frohen Zusammenkunft erhalten.

Juliette. Mein Herz ist zu voll von seinem Glük, als da? es sich in Worte ergiessen k?nnte-Die sind nur arm, welche sagen k?nnen, wie reich sie sind-Meine Z?rtlichkeit ist zu einem solchen übermaa? gestiegen, da? ich nicht die H?lfte meines Reichthums anzugeben vermag.

Bruder Lorenz. Kommt, kommt mit mir, und wir wollen kurze Arbeit machen; denn, mit eurer Erlaubni?, sollt ihr nicht allein beysammen bleiben, bis die heilige Kirch aus beyden (Einen) Leib gemacht hat.

(Sie gehen ab.)

Dritter Aufzug.

Erste Scene.

(Die Strasse.)

(Mercutio und Benvolio mit ihren Bedienten treten auf.)

Benvolio. Ich bitte dich, lieber Mercutio, la? uns gehen, der Tag ist hei?, und die Capulets schw?rmen in den Strassen herum; wenn wir ihnen begegnen, so wird es unfehlbar H?ndel absezen; denn in diesen heissen Tagen ist das tolle Blut aufrührisch.

Mercutio. Du kommst mir gerade so vor, wie einer von den tapfern M?nnern, die, wenn sie in ein Weinhaus kommen, gleich ihren Degen auf den Tisch schmeissen und sagen: Gott gebe da? ich dich nicht n?thig habe! aber sobald ihnen die zweyte Flasche in den Kopf gestiegen ist, ihn gegen den Keller-Jungen ziehen, welches sie in der That nicht n?thig hatten.

Benvolio.

Und einem solchen Burschen bin ich gleich?

Mercutio. Komm, komm, wenn du aufgebracht bist, bist du ein so hiziger Klingen-Fresser als irgend einer in Italien-und das schlimmste dabey ist, da? du eben so schnell aufzubringen bist, als du hizig bist, wenn man dich aufgebracht hat.

Benvolio.

Wie k?mmt das?

Mercutio. Wahrhaftig, wenn zween solche w?ren wie du, wir würden gar bald gar keinen haben, denn einer würde den andern in der ersten Stunde aufreiben. Du? du f?ngst ja H?ndel mit einem an, weil er ein Haar mehr oder weniger in seinem Bart hat, als du; du würdest mit einem anbinden, der Nüsse aufknakte, ohne eine andre Ursache angeben zu k?nnen, als weil du nu?braune Augen hast. Dein Kopf ist so voller H?ndel, als ein Ey voll von Dotter und Eyer-Klar-und doch ist dir dieser nemliche Kopf, um deiner Schl?gereyen willen, schon so weich geschlagen worden, als ein gesottnes Ey. Du hast dich mit einem geschlagen, der auf der Strasse hustete, weil er deinen Hund damit aufgewekt habe, der in der Sonne schlafend lag. Fiengst du nicht mit einem Schneider H?ndel an, weil er sein neues Wams vor Ostern trug? und mit einem andern, weil er seine neue Schuhe mit einem alten Nestel zugekn?pft hatte? Und du willt hier den Hofmeister mit mir machen, und mich vor H?ndeln warnen!

Benvolio.

Wenn ich so h?ndelsüchtig w?re wie du, es würde mir niemand zwo

Stunden um mein Leben geben-

(Tybalt, Petrucchio und andre von den Capulets treten auf.) Bey meinem Kopf, hier kommen die Capulets-

Mercutio.

Bey meiner Ferse, ich frage nichts darnach.

Tybalt. Haltet euch dicht an mir, ich will mit ihnen reden-Guten Tag, meine Herren, ein Wort mit einem von euch.

Mercutio. Warum nur Ein Wort? Kuppelt es mit einem leibhaftern Ding zusammen, macht da? ein Wort und eine Ohrfeige draus wird.

Tybalt.

Ihr sollt mich willig genug dazu finden, Herr, wenn ihr mir

Gelegenheit dazu geben wollt.

Mercutio. K?nnt ihr denn keine Gelegenheit nehmen, ohne da? man sie euch geben mu??

Tybalt.

Mercutio, du ziehst immer mit Romeo herum-

Mercutio. Herumziehen! wie, machst du Bier-Fidler aus uns? Wenn du Bier- Fidler aus uns machst, so erwarte nichts bessers als Mi?t?ne zu h?ren-Hier ist mein Fiddel-Bogen-Hier ist was, das euch tanzen machen soll!-H?ll-Teufel! Herumziehen!

(Er legt die Hand an seinen Degen.)

Benvolio. Wir sind hier mitten unter den Leuten. Entweder zieht euch an einen abgelegnen Ort zurük, oder macht euren Zwist mit kaltem Blut aus; hier gaffen uns alle Augen an.

Mercutio.

Die Leute haben ihre Augen drum, damit sie sehen sollen; la? sie

gaffen; ich will niemand zum Gefallen von der Stelle gehen, ich.

(Romeo zu den Vorigen.)

Tybalt.

Gut! Ihr k?nnt Friede haben, Herr! Hier kommt mein Mann.

Mercutio. Aber ich will gehangen seyn, Herr, wenn er euere Liverey tr?gt; geht nur zuerst zu Felde, er wird euch auf dem Fusse folgen; in diesem Sinn kan Eu. Gnaden ihn wol einen Mann heissen.

Tybalt.

Romeo, die Liebe die ich zu dir trage, giebt mit keinen bessern

Gru? für dich als diesen, du bist ein nichtswürdiger Kerl-

Romeo. Tybalt, die Ursache die ich habe dein Freund zu seyn, ist gro? genug, mich gegen die beleidigende Wuth eines solchen Grusses unempfindlich zu machen-Ich bin nicht was du sagst-Also, lebe wohl; ich sehe, du kennst mich nicht.

Tybalt. Junge, damit sollst du nicht für die Beleidigungen davon kommen, die ich von dir empfangen habe; kehr um, und zieh.

Romeo. Ich schw?re dir, da? ich dich nie beleidigt habe; ich liebe dich mehr als du dir einbilden kanst; und bis du die Ursach erfahren wirst, warum ich dich liebe, guter Capulet,

(leiser)

-dessen Name mir so theuer ist als mein eigner-gieb dich zufrieden.

Mercutio.

Wie? So gelassen? O schimpfliche, niedertr?chtige Gelassenheit!-

Tybalt, du Razenf?nger, willt du mit mir kommen?

Tybalt.

Was willst du von mir?

Mercutio. Guter Kazen-K?nig, nichts als eines von deinen neun Leben, um ein bi?chen lustig damit zu machen, und je nach dem ihr euch künftig aufführen werdet, euch auch die übrigen auszuklopfen. Wollt ihr euern Degen ziehen? Macht hurtig-

Tybalt.

Ich bin zu euern Diensten.

(Er zieht.)

Romeo.

Liebster Mercutio, stek dein Rapier ein.

Mercutio.

Wolan, Herr, einen kleinen Gang.

(Mercutio und Tybalt fechten.)

Romeo.

Zieh, Benvolio-hilf mir ihnen die Degen aus den H?nden schlagen-

Meine Herren-Um's Himmels willen, haltet ein-Tybalt-Mercutio-

Ihr wi?t das ausdrükliche Verbot des Fürsten-Halt, Tybalt-armer

Mercutio-

(Tybalt geht ab.)

Mercutio. Ich bin verwundet-Verderben über eure beyde H?user! Ich habe meinen Theil. Ist er weg, und hat nichts?

Benvolio.

Wie, bist du verwundet?

Mercutio. Ja, ja, eine Rize, eine Nadelrize-Zum Henker, es ist genug, wo ist mein Diener? Geh, Schurke, hol einen Wund-Arzt.

Romeo.

Gutes Muths, Mann, die Wunde wird nicht viel zu bedeuten haben.

Mercutio. Nein, sie ist nicht so tief als ein Zieh-Brunnen, noch so weit als eine Kirchen-Thür, aber sie ist eben recht, so viel ich brauche; fragt morgen wieder nach mir. Ich bin gepfeffert für diese Welt, das glaubt mir; der Henker hole eure beyden H?user! Wie? ein Hund, eine Raze, eine Maus, eine Kaze soll einen Mann zu tod krazen? Eine feige Hure, ein Schurke, ein Lumpen-Kerl, der nach dem Rechenbuch ficht? Warum zum Teufel kam't ihr zwischen uns? Ich wurde unter euerm Arm gestossen-

Romeo.

Ich that es aus der besten Absicht.

Mercutio.

Hilf mir in irgend ein Haus, Benvolio, oder ich werde umsinken-Die

Pest über eure H?user! Sie haben eine Wurms-Mahlzeit aus mir

gemacht; ich hab' es, und bald genug-Den Teufel über eure H?user!-

(Mercutio und Benvolio gehen ab.)

Zweyte Scene.

Romeo. Dieser Edelmann, ein naher Verwandter des Prinzen, mein bester Freund, mu? um meinetwillen sein Leben lassen-meine Ehre ist durch Tybalts L?sterungen beflekt, Tybalts, der kaum seit einer Stunde mein Vetter ist: O süsse Juliette, deine Sch?nheit hat mich weibisch gemacht-Würd' ein Mann soviel leiden und gelassen bleiben? (Benvolio tritt auf.)

Benvolio.

O Romeo, Romeo, der brave Mercutio ist todt-

Romeo. Dieser unglükselige Tag, es ahnet mir, wird mehr andre nach sich ziehen-

(Tybalt zu den Vorigen.)

Benvolio.

Hier kommt der rasende Tybalt wieder zurük.

Romeo. Lebend, im Triumph? und Mercutio ist erschlagen? Hinweg gen Himmel, zurükhaltende Sanftmuth, und du, feuer-augichte Wuth, sey nun meine Führerin! Nun, Tybalt nimm den nichtswürdigen Kerl zurük, den du vorhin mir gabst-Mercutio's Seele schwebt nicht weit über unsern H?uptern und wartet auf die deinige-Du oder ich, einer von uns mu? ihm Gesellschaft leisten.

Tybalt. Du, armseliger Junge, der hier mit ihm zu lauffen gewohnt war, du sollst mit ihm.

(Sie fechten; Tybalt f?llt.)

Benvolio.

Romeo, hinweg, fliehe-die Bürger lauffen zusammen, und Tybalt ist

erschlagen-Steh nicht so sinnlos da-der Prinz wird dein Todes-

Urtheil sprechen, wenn du ergriffen wirst-Hinweg, fliehe, fort!

Romeo.

O! Ich unglükseliger Ball des Glüks-

Benvolio.

Wie, du z?gerst noch?

(Romeo entweicht.)

Dritte Scene.

(Einige Bürger treten auf.)

Bürger. Welchen Weg floh Tybalt, der den Mercutio ermordet hat? Wo floh er hin?

Benvolio.

Hier ligt Tybalt.

Bürger. Auf, Herr, geht mit mir-ich befehle dir's in des Fürsten Namen, gehorche. (Der Prinz, Montague, Capulet, ihre Weiber, u. s. w. treten auf.)

Prinz.

Wo sind die sch?ndlichen Urheber dieser Unruh?

Benvolio. Gn?digster Herr, ich kan den ganzen unglüklichen Hergang dieses fatalen Zwists erz?hlen; hier ligt, vom jungen Romeo erschlagen, der Mann der den tapfern Mercutio, euern Vetter erschlug.

Lady Capulet. Tybalt, mein Neffe! O meines Bruders Kind! Unglükseliger Anblik! O weh mir, das Blut meines liebsten Neffen ist vergossen-Prinz, so wahr du diesen Namen verdienst, so la? unser Blut durch das Blut des m?rdrischen Montague gerochen werden.

Prinz.

Benvolio, wer war der Anf?nger des Handels?

Benvolio. Tybalt, der hier von Romeo's Hand erschlagen ligt, von Romeo, der ihm freundlich zuredete, ihn bat die Gef?hrlichkeit der H?ndel, die er anfieng, zu bedenken, und da? er sich die sch?rfste Ahndung von Eurer Durchlaucht zuziehen werde; aber alles was er mit sanfter Stimme, ruhigen Bliken, und demüthig gebognen Knien sagte, war nicht verm?gend die wüthende Galle des tauben Tybalts zu bes?nftigen-noch ihn abzuhalten, den scharfen Stahl nach des kühnen Mercutio Brust zu züken, der gleich hizig ihm Sto? um Sto? wiedergab, und mit furchtlosem Kaltsinn, mit der einen Hand den kalten Tod auf die Seite schlug, mit der andern ihn zu Tybalt zurük sandte, von dessen geschikter Faust er gleich wieder auf seinen Gegner zurükprallte.-Romeo ruft was er kan: haltet ein! Freunde! Freunde, haltet ein! und schneller als seine Zunge schl?gt sein behender Arm beyder t?dtliche Klingen nieder, und stürzt sich zwischen sie: Aber in eben diesem Augenblik durchbort, unter seinem Arm, ein unglüklicher Sto? von Tybalt des unb?ndigen Mercutio's Herz; Tybalt entflieht, aber bald kommt er wieder zu Romeo zurük, den eines Freundes Tod zur Rache anspornt, und wie der Bliz sind sie an einander: Denn eh ich sie von einander reissen konnte, war Tybalt erschlagen, und so wie er fiel, begab sich Romeo auf die Flucht. Di? ist die Wahrheit, oder la?t Benvolio sterben.

Lady Capulet. Er ist ein Verwandter von den Montaguen, die Freundschaft macht ihn verd?chtig, er sagt nicht die Wahrheit. Es waren ihrer wenigstens zwanzig gegen den einzigen Tybalt, weniger als diese zwanzig h?tten nichts über ihn vermocht. Ich verlange Justiz, Prinz, und es ist nicht in deiner Gewalt sie abzuschlagen. Romeo t?dtete Tybalt, Romeo soll nicht leben!

Prinz. Romeo erschlug ihn, und er erschlug den Mercutio-von wem soll dann ich das werthe Blut meines Anverwandten fordern?

Lady Montague.

Nicht von Romeo, Prinz, er war Mercutio's Freund: Sein ganzer

Fehler war, da? er dem M?rder Tybalt das Leben nahm, welches ihm

das Gesez ohnehin genommen h?tte.

Prinz. Und dieses Verbrechens wegen verbannen wir ihn von Stund an aus Verona-Euere Feindschaft, euer ungez?hmter Groll kostet mich mein eignes Blut, es ist hohe Zeit um meiner eignen Sicherheit willen ihm Einhalt zu thun. Ich will es, ich will durch den Zwang der Straffen erhalten, was Drohung nicht vermocht hat. Keine Entschuldigungen! Keine Vorbitten! weder Thr?nen noch Fu?f?lle sollen die ermüdete Gerechtigkeit vers?hnen-La?t Romeo unverzüglich fliehen, oder die Stunde, worinn er ergriffen wird, ist seine lezte-Traget diesen Leichnam von hinnen, und erwartet meinen fernern Willen-Gnade wird selbst zur M?rderin, wenn sie M?rdern vergiebt.

(Sie gehen ab.)

Vierte Scene.

(Verwandelt sich in ein Zimmer in Capulets Haus.)

(Juliette tritt allein auf.)

Juliette. Eilet, eilet davon, ihr feurigen Rosse der Sonne, euerm Nachtlager zu-ein solcher Führer, wie Phaeton war, würde euch bald nach Westen gepeitscht, und in einem Augenblik den Tag in düstre Nacht verwandelt haben-Spreite deinen dichten Vorhang aus, Liebebef?rdernde Nacht! da? die Augen des müden Ph?bus niken, und unbesprochen und ungesehn Romeo in diese Arme fliege. Liebende sehen genug zu ihren z?rtlichen Geheimnissen beym Glanz ihrer eignen Sch?nheiten: Oder wenn die Liebe blind ist, so taugt sie am besten zur Nacht. Komm, stille Nacht, gleich einer sittsamen Matrone ganz in Schwarz gekleidet; komm und lehre mich ein gewinnreiches Spiel verliehren, das um ein paar unbeflekte Jungferschaften gespielt wird-Verhülle das unbemannte Blut, das meine Wangen erhizt, in deinen schwarzen Schleyer, bis die ungewohnte Liebe kühner wird, und in ihren brünstigsten Ausbrüchen nichts als Unschuld findt. Komm, Nacht, komm, Romeo, komm du Tag in der Nacht, denn du wirst auf den Flügeln der Nacht weisser als Schnee auf eines Raben Rüken ligen; komm, holde Nacht, komm, liebende, schwarz-augichte Nacht! Gieb mir meinen Romeo, und wenn er einst sterben mu?, so nimm ihn und schneid ihn in kleine Sterne aus, und er wird dem Antliz des Himmels eine so reizende Anmuth geben, da? die ganze Welt in die Nacht verliebt werden, und den Flitter-Glanz der Sonne nichts mehr achten wird-O wie lang, wie verdrie?lich lang ist dieser Tag, so lang, wie die Nacht vor einem Festtag einem ungeduldigen Kinde, das neue Kleider bekommen hat, und sie noch nicht tragen darf. O, hier kommt meine Amme- (Die Amme mit einer Strik-Leiter.) und bringt mir Nachrichten- jede Zunge, die meines Romeo Namen ausspricht, ist die Zunge eines Engels für mich-Nun Amme, was giebt's neues? Was hast du hier? Die Strik-Leiter die Romeo dich holen hie??

Amme.

Ja, ja, die Strik-Leiter-

Juliette.

Weh mir! was ist begegnet? warum ringst du die H?nde?

Amme. Ach! da?'s Gott erbarm'! er ist todt, er ist todt, er ist todt! wir sind verlohren, Fr?ulein, wir sind verlohren!-Ach, da?'s Gott erbarm! er ist hin, er ist umgebracht, er ist todt!

Juliette.

Kan der Himmel so mi?günstig seyn?

Amme. Was der Himmel nicht kan, kan Romeo-O Romeo! Romeo! Wer h?tte sich das einbilden k?nnen, Romeo?

Juliette. Was für ein Teufel bist du, der mich so martert? Diese Folter sollte im Abgrund der H?lle geheult werden! Hat Romeo sich selbst ermordet? Sag nur ja, und diese einzige Sylbe wird mich schneller vergiften als das todtschiessende Auge des Basilisken.

Amme. Ich sah die Wunde, ich sah sie mit meinen Augen, Gott behüte mich! Hier-auf seiner m?nnlichen Brust. Eine erb?rmliche Leiche, eine blutige erb?rmliche Leiche, bleich, bleich wie Asche, ganz mit Blut beschmiert, lauter geronnen Blut-es wurde mir ohnm?chtig wie ich es sah.

Juliette. O brich mein Herz-schlie?t euch zu, meine Augen; ?ffnet euch nicht mehr-stirb, arme Unglükliche, da? dich und Romeo Eine Baare drüke!

Amme. O Tybalt, Tybalt, der beste Freund den ich hatte: O freundlicher, wakrer, edler Tybalt, da? ich leben mu?te, dich todt zu sehen!

Juliette. Was für ein Sturm ist das, der von so entgegenstehenden Seiten bl?st. Ist Romeo erschlagen, und ist Tybalt todt? Mein vielgeliebter Vetter, und mein geliebterer Gemahl? Wenn das ist, so mag die Posaune zum allgemeinen Gerichts-Tag blasen-Denn wer lebt noch, wenn diese zween nicht mehr sind?

Amme. Tybalt ist todt, und Romeo verbannt; Romeo, der ihn erschlug, ist verbannt.

Juliette.

O Gott! Romeo's Hand vergo? Tybalts Blut?

Amme.

Das that sie, das that sie, leider Gott erbarm's, das that sie.

Juliette. O Schlangen-Herz, unter einem blühenden Gesicht verborgen! wohnte jemals ein Drache in einer so sch?nen H?hle? Liebreizender Unmensch, Englischer Teufel!-O Natur, was hast du in der H?lle zu thun, wenn du den Geist eines solchen Teufels in ein irdisches Paradies herbergest? War jemals ein Buch von so sch?ndlichem Inhalt so sch?n eingebunden? O, da? in einem so pr?chtigen Palast glei?nerisches Laster wohnen soll!

Read Now
Romeo und Juliette

Romeo und Juliette

William Shakespeare
Romeo und Juliette by William Shakespeare
Literature
Download the Book on the App
The S**y Luna's Hot Revenge

The S**y Luna's Hot Revenge

Elk Entertainment
I can't help the moan that escapes my lips when he glides a single finger through my clit, then digs right into my clitoris like my pussy belongs to him. A gasp escapes my throat as I desperately try to catch my breath, but Marcus doesn't give me a chance to. His other hand cups my right breast befo
Werewolf R18+BetrayalRevengeAttractiveAlphaBullyArrogant/Dominant
Download the Book on the App
From The Dead: A Billionaire\'s Revenge

From The Dead: A Billionaire\'s Revenge

Gavin
The Nevada desert trip with my adoptive parents, Richard and Linda, was meant to be a relaxing break from my Seattle game studio life. Then a drifter, "K," whispered something chilling to them; their faces instantly turned cold, demanding I sign over my multi-million dollar company to him. I laugh
Short stories FamilyMysteryBetrayalRevengeRebirth/Reborn
Download the Book on the App
My Stolen Life: The Billionaire\'s Revenge

My Stolen Life: The Billionaire\'s Revenge

Gavin
The black SUV pulled up to my childhood D.C. estate after ten years away. I stepped out, expecting a quiet, perhaps strained, family dinner. Instead, a lavish party was in full swing, music and laughter spilling from the open doors. Then I saw her: my cousin, Chloe, wearing my dress, laughing wit
Short stories BetrayalRevengeRebirth/RebornDramaKickass Heroine
Download the Book on the App
Romeo My Rejected Mate

Romeo My Rejected Mate

Hams Babs
When Romeo is rejected by the love of his life, he leaves the pack and swears to become the most powerful alpha so that he can win her approval. But he soon loses his memory and becomes a prized cage animal for a rich and powerful Vampire. Will he ever regain his memory? What about his freedom? If h
Werewolf FantasyBetrayalRevengeAttractiveAlphaAge gapBullyRomance
Download the Book on the App
S** Affairs

S** Affairs

Racheal Dennis.
"Your love ain't what I need" he looked intensively in my eyes, with lust and intense desire hooded in his eyes. His body pressed against mine on the wall, his left held my hands above my head, and he groped my left breast with his right hand -his fingers pinched my nipples teasingly. "What I want
Romance R18+ModernFantasyTeacher and studentCEOPlayboyAttractiveOne-night standLust/EroticaArrogant/Dominant
Download the Book on the App
Beta Romeo and His Rogue

Beta Romeo and His Rogue

kaagaluh
Rena Schaaci is a rogue who got lost in The Lightcrown Claws Pack. She was looking for a brother who had left her in the dense forest and had never been picked up. The incident that happened to made her lose entire family. Romeo Riley is a beta who always kills rogues. Mainly his target all this t
Werewolf FantasyForced loveAlphaSweetArrogant/DominantKnight
Download the Book on the App
Alpha's S**y Seduction

Alpha's S**y Seduction

Elk Entertainment
I inhaled softly, when Marcus arms snaked around my waist, hugging me from the back. A blush crept up my cheeks as I remained speechless. I wanted to reply to him, but I was dumbfounded. I couldn't place my mind on the right words to say. I decided to remain quiet, leaning into him. We stayed th
Werewolf R18+FantasyVampireAttractiveAlphaLust/EroticaArrogant/Dominant
Download the Book on the App
The S*xy Submissive

The S*xy Submissive

K royal
Watching Angela walk off through the club, Adam couldn't help but notice what a fantastic ass she had. Not just curvy, but the kind of J-Lo bubble butt a man wanted to cup with his hands. The kind of cheeks a man could get a solid grip on as he pounded into her. Shifting a bit uncomfortably in his s
LGBT+ Sexual slaveAttractiveSweetGXGBXBArrogant/Dominant
Download the Book on the App
Luna 's legacy

Luna 's legacy

vivian stevens
Luna, a determined alpha, fights to uphold her pack's legacy in the urban jungle. As power struggles escalate and ancient rivalries resurface, Luna must lead her pack through a gauntlet of danger while grappling with the weight of her family's history.
Fantasy FamilyFantasyRevengeAttractiveAlpha
Download the Book on the App

Trending

Alpha s Obsessed Love For His Little Wife Blood War: The Awakening Book 1 Lost Soul PSYCHO MAFIA HAPPY FOREVER AFTER The Nerd DJ
S*x Tape

S*x Tape

Authoress Gloria
Irane grew up in the hands of her relatives after the death of her parents, she meets Sonia her best friend who suffers from relationship violence from her boyfriend David. After Davids imprisonment, they both got married. Irane having married to a soldier hooked up with Richie. Having the full sex
Romance FamilySuspenseModernBetrayalAttractiveWorkplace
Download the Book on the App
Lila´s Game

Lila´s Game

sofabarrios17
Lila is a mystery dressed in tenderness. With that innocent smile and sweet gaze, everyone underestimates her... until it's too late. There's something inside her that burns relentlessly: a wild need to be desired, adored, irreplaceable. She doesn't want love; she wants devotion. Aroon and Thanom c
Romance R18+ModernLove triangleAttractiveFriends to love Lust/EroticaArrogant/DominantForbidden love
Download the Book on the App
The Billionaire's S** Slave

The Billionaire's S** Slave

infanta123
“You are mine and mine alone!! My sex slave!! My property!! No one is going to save you now!! So keep shut!!” Alfred hates her more than anything in the world because she's the daughter of the man who killed his family and took away all his family's property. She's the daughter of the man who cap
Romance SuspenseModernRevengePregnancySexual slaveArrogant/Dominant
Download the Book on the App
S** And Cuteness

S** And Cuteness

Elaami
*Warning! Very hot Content! Please, enjoy it all the way if you are old enough!* Here, you will enjoy all the very hot and juicy compilation scenes from my stories. All sex and cuteness moments. And I'll be adding more as time goes on! Please, stay tuned and not miss out! Lock your doors and windo
Romance R18+HumorModernCEOAttractiveDominant
Download the Book on the App
Crazy S** (E*)

Crazy S** (E*)

Alohan Lucky-John
I pulled my top down and brought his lips to my tight nipples and he sucked on them and gave them a soft bite that made me quiver and moan. He knew I liked it and immediately pulled my bottoms down. "Let's see how wet you are" he softly said. He stuck two fingers inside me and it made my whole bod
Romance R18+Contract marriage One-night standAlphaLust/EroticaBillionaires
Download the Book on the App
THE MAFIA´S FATALE

THE MAFIA´S FATALE

Kimani Black
Cassandra Cortez, a well known Psychologist and Counselor is hired by Ellie Santiago, the future bride to a very ruthless Mafia, Don Roderigo De Alva to counsel her on her upcoming wedding with Roderigo, she agreed unknown to her that her client is getting married to the same man who killed her husb
Romance R18+SuspenseModernRival in loveFlash marriageWriterArrogantMultilinear narration
Download the Book on the App
CEO´S TRUE LOVE

CEO´S TRUE LOVE

TheQueen
Louis, a CEO of a successful company, finds himself falling deeply in love with Amanda, a girl from a humble background. Amanda, despite her low economic resources, captures Louis' heart with her charm and genuine personality. However, their relationship faces obstacles when envious individuals atte
Romance R18+FamilyModernBetrayalSecret relationshipCEOAttractiveWorkplace
Download the Book on the App
His S*x Slave.

His S*x Slave.

Author Alice
HIS SEX SLAVE. *The devil's hostage* (She was the light not until when she was captured by the king of darkness) ~~~~~ Mithran Princess Adora Solen is on her way to be married when her kingdom's centuries old foe, the Thanatens, attack her carriage. Taken as a captive, she's swept up in an adventure
Romance R18+FantasyPregnancyLove triangleSexual slaveAttractiveLust/Erotica
Download the Book on the App
Billionaire's S*xy Secretary

Billionaire's S*xy Secretary

Emory Swan
Christina, a 23-year-old orphan, gets devastated as she gets rejected from several firms where she attended interviews and submitted her job application letter. She thinks it's the end of the road for her until she crosses paths with a billionaire CEO, Gavriel Seamus, who is ruthless and awful. He g
Billionaires ModernLove triangleCEOAttractiveSecretary Office romanceLust/EroticaArrogant/DominantRomanceWorkplace
Download the Book on the App
My S**y Student

My S**y Student

Mallowelhla
Maria Celiza Carosca is a free girl, she's confident, pretty and popular. The only thing she's lacking is a bit of wisdom. She's not an excellent student, she's trying but still she failed. That's why her main goal is to pass with the help of Magnus James Morrison, the nerd of the campus, but to C
Romance R18+ModernRevengeCEOAge gap
Download the Book on the App

Trending

Romeo s Revenge novel read online freeRomeo s Revenge pdf free downloadRomeo s Revenge epub vk downloadRomeo s Revenge novel redditRomeo s Revenge
Read it on MoboReader now!
Open
close button

Romeo s Revenge

Discover books related to Romeo s Revenge on MoboReader. Read more free books online about Romeo s Revenge novel read online free,Romeo s Revenge pdf free download,Romeo s Revenge epub vk download.